Innenpolitik

Raab eröffnet zweite Phase der Vertriebenen-Hilfe

Integration in den Arbeitsmarkt muss gelingen: Ministerin Susanne Raab mit Meinungsforscher Peter Hajek. Foto: Bka/Dunker

Vertriebene aus der Ukraine wurden aufgenommen und versorgt, als nächstes sollten sie die Selbsterhaltungsfähigkeit erreichen. Diesen zweiten Schritt der Integration ukrainischer Vertriebener in Österreich will Integrationsministerin Susanne Raab setzen lassen. Das vom Integrationsfonds beauftragte Spezialbarometer Ukraine belegt eine anhaltend positive Stimmung gegenüber ukrainischen Vertriebenen, berichtet Raab.

 

Zusammenleben mit Ukrainern gelingt

Das Zusammenleben mit ukrainischen Kriegsvertriebenen wird von einer breiten Mehrheit in Österreich in einem stärkeren Ausmaß als positiv wahrgenommen als jenes mit anderen Zuwanderergruppen, berichtete der Leiter der Umfrage, Peter Hajek, in einem Pressegespräch mit Raab.

Den ukrainischen Vertriebenen den Zugang zum Schulsystem, zum Arbeitsmarkt und in das Gesundheitssystem zu ermöglichen, trifft auf die mehrheitliche Zustimmung unter den mehr als eintausend telefonisch und online befragten Personen.

Kritischer zeigten sich die Befragten, so Hajek, hinsichtlich des Zugangs zu österreichischen Sozialleistungen: jeweils 46 % sprachen sich dafür und dagegen aus.

 

Integration in den Arbeitsmarkt

Die Personen aus der Ukraine sollten daher nach der erfolgten ersten Versorgung in Österreich nun den zweiten Schritt setzen, nämlich jenen zur Selbsterhaltungsfähigkeit, sagte Raab. Dies bedeute Integration in den Arbeitsmarkt. Diese zweite Phase ergebe sich aus dem Umstand des anhaltenden Krieges, denn aus der ersten Hoffnung der Vertriebenen auf eine rasche Rückkehr wurde inzwischen eine mittelfristige Bleibeperspektive.

Von den 85.000 Personen aus der Ukraine könnten laut Arbeitsmarktservice rund 45.000 einer Beschäftigung nachgehen. Allerdings, so Raab, hätten von diesem Potenzial der 45.000 nur 7.000 Personen eine Beschäftigung aufgenommen.

Vor dem Hintergrund „der unglaublich vielen offenen Stellen“ und „des hohen Bedarfs an Arbeitskräften“ sollte es möglich sein, dass diese Personen Beschäftigung finden. „Selbstverständlich“ würden sie darin so wie in der ersten Phase erforderliche Hilfe und Unterstützung erhalten.

Raab lehnte hingegen die Aufnahme Vertriebener in die Sozialhilfe ab, tritt klar für deren Beschäftigung ein: „Die Integration in den Arbeitsmarkt muss möglich sein – und ich erwarte sie auch!“ Wenn Vertriebene aus der Ukraine eine Arbeit aufnehmen, dann würde dies zudem die Aufnahmebereitschaft auf hohem Niveau halten.

Statement von BM Susanne Raab und Präsentation von Peter Hajek auf: https://www.facebook.com/raabsusanne.at