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Wiens Baustellen im Kostenchaos
Gleich mehrere Baustellen in Wien drohen im Kostenchaos zu versinken: die Eventhalle in Neu-Marx, das Linienkreuz der U-Bahn U2/U5 und die Umgestaltung des Platzes vor dem Riesenrad im Prater.
Baustelle Neu-Marx
Die Wien Holding GmbH fällt nicht nur mit 110 fragwürdigen Dienstfahrzeugen auf, Zur-Sache und Kurier berichteten bereits, sondern auch mit dem Bau der neuen Event-Arena in Neu-Marx.
Die Wien Holding GmbH ist mit der Vorbereitung von Konzeption, Planung, Bau und Betrieb der neuen Mega-Arena beauftragt worden, eben jene GmbH welche bereits aufgrund ihrer leichtfertigen Vergabe von Dienstfahrzeuge in Kritik stand.
Die Fertigstellung wurde in einer Pressekonferenz im Jänner 2019 mit Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, Finanz- und Wirtschaftsstadtrat und früherer Wien Holding Chef Peter Hanke und Wien Holding Chef Kurt Gallowitzer für Ende 2024 angesetzt, wie meinbezirk.at berichtete.
Das Investitionsvolumen war für maximal 250 Millionen Euro angesetzt und „man könne sich das auf jeden Fall leisten“, erklärte Hanke in der Pressekonferenz. Nun sei nicht nur mit einem Projektabschluss im Jahr 2029, sondern auch mit Mehrkosten in Höhe von 500 Millionen Euro zu rechnen, so der Kurier.
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Baustelle Riesenradplatz
Mit massiven Kostenüberschreitungen und fragwürdiger Architektur sorgte die Umgestaltung des Riesenradplatzes für einen der größten Wiener Bauskandale der vergangenen Jahrzehnte, schreibt der Kurier.
„Die Stadt Wien sollte hier nicht auf den Bericht des Stadtrechnungshofes warten, sondern sofort für Aufklärung sorgen, um einen Imageschaden für die Praterunternehmen zu verhindern“, erklärte VP-Wien-Klubobmann bereits im Juni diesen Jahres.
Die Stadt Wien reagierte offensichtlich nicht, denn die Prüfer kamen zu dem Schluss, dass es während des gesamten Prüfzeitraums von 2017 bis 2020 kein positives Ergebnis erwirtschaftet wurde, so der Kurier.
Baustelle U2/U5
Die letzte Baustelle führt schließlich direkt zum Wiener Rathaus: der Stadtrechnungshof stellte beim Bau des Linienkreuzes U2/U5 einen massiven Kostenanstieg fest, so der Kurier.
Hier ergibt sich eine Differenz von 533 Millionen Euro. Anhand der von den Wiener Linien zur Verfügung gestellten Informationen sei den Prüfern jedoch nicht klar, wie es zu dieser Differenz kommt, erläutert der Kurier weiter.
„Der ‚gelernte Wiener’ wisse mittlerweile, dass städtische Projekte routinemäßig teurer werden als geplant“, erklärte VP-Gemeinderat Manfred Juraczka bereits 2019 und mahnte, „dass auch der U-Bahn-Ausbau verdammt teuer wird“.
Droht Wien nun im Kostenchaos zu versinken?