Innenpolitik
Arbeitslosigkeit weiter rückläufig – Aussicht unsicher
Weiter auf Stabilisierungskurs befindet sich der österreichische Arbeitsmarkt. Die am Dienstag vom Arbeitsministerium veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen zeigen weiter eine sinkende Arbeitslosigkeit. Im Vergleich zur Vorwoche ging die Arbeitslosenzahl wieder um 8.899 Arbeitslose zurück. Trotz der guten Entwicklung sieht Arbeitsminister Martin Kocher einen Unsicherheitsfaktor: der Krieg in der Ukraine mit all seinen Auswirkungen.
Weiter positive wirtschaftliche Dynamik
Aktuell sind 343.518 Personen beim AMS arbeitslos oder in Schulung gemeldet. Davon sind 269.464 Personen auf der Suche nach Beschäftigung, 74.054 Personen nehmen an Schulungsmaßnahmen des AMS teil. „Am Arbeitsmarkt ist nach wie vor ein positiver Trend erkennbar. Dafür sind neben der noch anhaltenden positiven wirtschaftlichen Dynamik auch saisonale Effekte verantwortlich. Die weitere Entwicklung ist aber unsicher“, so der Arbeitsminister über die aktuelle Lage am österreichischen Arbeitsmarkt.
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Unsicherheitsfaktor Ukraine
Konkrete Auswirkungen des Ukraine-Kriegs lassen sich laut derzeitigem Stand noch nicht genau festmachen. Dennoch erwartet Kocher einen langsameren Rückgang der Zahlen als in den vergangenen Wochen. „Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf den österreichischen Arbeitsmarkt sind zu diesem Zeitpunkt noch schwer einzuschätzen. Zumindest werden die unsichere Lage und die Sanktionen die wirtschaftliche Dynamik bremsen und auch die Arbeitslosigkeit langsamer zurückgehen lassen. Stärkere negative Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt sind nicht auszuschließen“, erklärt Kocher.
Österreich gut gerüstet
Österreich habe sich jedenfalls umgehend nach Kriegsausbruch auf alle Eventualitäten vorbereitet. Geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer sollen bestmöglich und zügig in den Arbeitsmarkt integriert werden. „Wir sind sehr gut vorbereitet, um die vertriebenen Ukrainerinnen und Ukrainer am Arbeitsmarkt bestmöglich zu unterstützen: von der Versorgung mit Information, über Kompetenzchecks und Spracherwerbsangebote, bis hin zu Weiterbildungen und natürlich der Vermittlung. Entscheidend ist in diesem Zusammenhang, dass alle Betroffenen Zugang zum Arbeitsmarkt haben. Nach der polizeilichen Registrierung kann dem Arbeitgeber oder der Arbeitgeberin unbürokratisch eine Beschäftigungsbewilligung für die jeweilige vertriebene Person erteilt werden“, so Kocher mit Blick auf die aktuellen geopolitischen Ereignisse.
Deutlicher Rückgang im Jahresvergleich
Im Vorjahresvergleich wird ebenfalls deutlich, dass die Arbeitslosigkeit inklusive Schulungsteilnehmerinnen und Schulungsteilnehmern stark zurückgegangen ist. Mitte März 2021, als die Corona-bedingten Einschränkungen vergleichsweise stärker waren, befanden sich um 131.220 Personen mehr in Arbeitslosigkeit oder in Schulung. Auch im Vergleichszeitraum des Jahres 2020, als der erste Lockdown gerade begann, war der Wert um 33.621 Personen höher. Selbst in der Vorkrisenzeit, Mitte März 2019, waren um 35.668 Personen mehr arbeitslos bzw. in Schulung als aktuell.
Leichter Anstieg bei Kurzarbeit
Die Voranmeldungen zur Kurzarbeit liegen in dieser Woche bei 171.681 Personen. „Das bedeutet im Vergleich zur Vorwoche eine leichte Zunahme um 1.582 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Grund hierfür sind die Unsicherheiten aufgrund der durch die Ukraine-Krise und die wirtschaftlichen Sanktionen ausgelösten Lieferschwierigkeiten. Im Vorjahresvergleich erkennt man einen deutlichen Rückgang: Ende März 2021 wurden 348.487 Personen in Kurzarbeit abgerechnet“, so Kocher abschließend.