Politics & Psychoanalyse

Martin Engelbergs Reisetagebuch für Israel

Abgeordneter zum Nationalrat Martin Engelberg nahm diese Woche bei einer Delegationsreise des Parlaments nach Israel teil. Seine Erlebnisse hielt in einem digitalen Reisetagebuch fest. Foto: Privat

Mag. Martin Engelberg, Abgeordneter der Österreichischen Volkspartei, hat an der Reise einer Gruppe von Parlamentariern nach Israel teilgenommen. Er berichtet tageweise in seinem Podcast „Engelberg: Politics & Psychoanalyse“ über seine Eindrücke. Mitreisende waren Abgeordnete aus dem Nationalrat der Fraktionen ÖVP, SPÖ, Grünen und Neos. Die österreichische Delegation erkundigte sich nicht nur nach der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Lage Israels, sondern tauchte auch tiefer in die Geschichte des Staates ein.

 

Erster Tag: Besuch der Hafenstadt Jaffa

Am ersten Tag besuchten die Teilnehmer die Hafenstadt Jaffa. Dort standen ein Besuch der christlich-arabischen Familie Barsha am Tagesprogramm und ein Spaziergang durch die Altstadt. Mehr dazu hier:

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Zweiter Tag: Israel kennenlernen aus der Helikopter-Perspektive

Bei einem Helikopterflug ging es über die Coastline Tel Avivs und den Hafen Jaffas bis hin zu Herzliya und Netanya – der engsten Stelle Israels. An dieser Stelle ist Israel von der Küste bis zur Grünen Linie lediglich 15 Kilometer breit.

Das landwirtschaftliche Zentrum Israels ist von enormen Fischteichen und zahlreichen Solaranlagen geprägt. Interessant seien auch die arabischen Städte gewesen, berichtete Engelberg weiter. Immerhin haben 20 Prozent der Bevölkerung Israels arabische Wurzeln.

Vor Ort hatten die Teilnehmer eine Begegnung mit Oberstleutnant i.R. Sarit Zehavi, der ihnen von der Situation mit der radikal-islamistischen Terrororganisation Hisbollah, die den Libanon und insbesondere das Grenzgebiet zu Israel beherrscht, berichtete, so Engelberg. Die Hisbollah sei eine ständige Bedrohung für Israel.

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Dritter Tag: Besuch in Ramallah & „The Mood on the Palestinian Street“

Am dritten Tag stand ein Besuch in Ramallah, dem Sitz der Palästinensischen Autonomiebehörde auf dem Tagesplan. Dort trafen die Delegierten Astrid Wein, die Leiterin des österreichischen Vertretungsbüros in Israel. Wein habe sehr genau über die palästinensische Sichtweise auf die Konfliktsituation und über die Projekte der ADA, der Austrian Development Agency berichtet. Die ADA verwirklicht Projekte in Gaza und der Westbank im Bereich der Wasserversorgung und der Schaffung von Arbeitsplätzen insbesondere für Frauen.

Weiters stand ein Gespräch mit Dr. Khalil Shikaki, dem renommiertesten, palästinensischen Sozialwissenschaftler zu „The Mood on the Palestinian Street“ an. Er habe im Detail die leider zunehmende Radikalisierung, vor allem unter den palästinensischen Jugendlichen und die Abwendung von der Demokratie beschrieben, so Engelberg.

Danach besuchten die Abgeordneten die Altstadt von Jerusalem, in der die bedeutsamsten Pilgerstätten mehrerer Religionen nahe beieinander liegen. In der Mitte liegt, einer Oase gleich, das österreichische Hospiz, von dessen Dach aus sich ein großartigen Ausblick anbietet, berichtete Engelberg weiter.

Zum Abschluss des Tages fand ein Gespräch mit Rechtsanwalt Gilead Sher statt. Dieser erzählte von den erfolglosen Friedensverhandlungen Camp David II im Jahr 2000. „Besonders berührend“ empfand Abgeordneter Engelberg ein Gespräch mit Fouad Abu Gosh, einem muslimischen Israeli, der in enger Verbindung mit jüdischen Israelis aufgewachsen sei.  Das gäbe Hoffnung für ein friedvolles und für alle gedeihliches Zusammenleben so Engelberg abschließend.

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Vierter Tag: Besuch des Grenzübergangs Erez zum Gazastreifen

Aktuelle Zahlen belegen, dass seit kurzem wieder 15.000 bis 20.000 Arbeiter pro Tag aus dem Gazastreifen nach Israel pendeln. Der Grund dafür sei das hohe Entgelt, denn Arbeiter verdienten in Israel das Zehnfache dessen, was sie im Gazastreifen erhalten würden. Ein anderer Grund für das Pendeln liege in der hohen Arbeitslosenquote im Gazastreifen. Ein Besuch am Grenzübergang Erez zum Gazastreifen und Gespräche mit pendelnden Arbeitern rundeten diesen Teil der Visite ab.

Im Anschluss besichtigte die Delegation das Barzilai Medical Center in der israelischen Stadt Ashkelon. Dieses Spital sei führend im Krisenmanagement. So wird das Spital gelegentlich – gezielt – aus dem Gazastreifen beschossen, versorgt aber zugleich medizinische Notfälle aus Gaza. Im Falle von Raketenangriffen aus Gaza müssen bis zu 400 Personen binnen 30 Sekunden in Sicherheit gebracht werden, erklärt Engelberg.

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Fünfter Tag: Wiedersehen mit Talya Lador Fresher und Besuch in der Knesset

Der letzte Tag der Israel-Reise startete mit einem Gespräch mit Gilad Sharon, dem Sohn des Premierministers Ariel Sharon, der für den Likud kandidiert. Für ihn habe die Sicherheit Israels absolute Priorität, erklärte Engelberg.

Bei einem Wiedersehen mit Talya Lador Fresher, der früheren israelischen Botschafterin in Österreich konnten sich die Teilnehmer über das Verhältnis von Israel und Europa austauschen. Aktuell leitet Fresher das European Desk.

Von dort ging es weiter zur Knesset, dem israelischen Parlament. Der Leiter der internationalen Abteilung Dor Kaidar empfang die österreichische Delegation herzlich. Im Gebäude der Knesset ist jetzt die Hauptwahlbehörde für die Wahlen am 1.11. eingerichtet und alle Abgeordneten sind im Land unterwegs.

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Hier geht es zum Podcast der Vorwoche.

Alle Podcast-Folgen von Martin Engelberg sind auch auf Spotify zu finden.