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Unfaire Praktiken in der Lebensmittelkette

Fairplay heißt faire Preise für landwirtschaftliche Produkte. Foto: Pexels/Rauf Allahverdijev

Das vom Landwirtschaftsministerium eingerichtete Fairness-Büro zeigt in seinem ersten Jahresbericht die Unfairness in der Lebensmittelkette auf: bäuerliche Lieferanten und Betriebe geraten unter den Druck der drei großen Handelsketten.

 

Zahlreiche Beschwerden im ersten Jahr

Bereits im ersten Arbeitsjahr des unabhängigen Fairness-Büros sind zahlreiche Beschwerden eingegangen. Diese betreffen harte Preisverhandlungen, drohende Auslistungen oder aufgezwungene Vertragsbedingungen, zeigt der erste Bericht des Fairness-Büros.

Die Beschwerden bestätigen den Gründungszweck des Fairnessbüros: dieses ist eine kostenlose und anonyme Stelle für bäuerliche Familienbetriebe und Produzenten von Lebensmitteln, die durch die Verhandlungsmacht der großen Einkäufer unter Druck geraten.

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig: Ungleichgewicht in der Verhandlungsmacht. Foto: Rene Hemerka

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig: Ungleichgewicht in der Verhandlungsmacht. Foto: Rene Hemerka

So sagte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig bei der Präsentation des ersten Berichts: „Das Fairness-Büro fungiert wie ein Radar und spürt das Ungleichgewicht in der Verhandlungsmacht auf. Das zeigen auch die Ergebnisse des ersten Tätigkeitsberichtes: Wir alle kennen Rabattaktionen wie das „-25% Rabattpickerl“‚ „1+1 gratis“ oder „-25%-Wochenendrabatte“. Beschwerden an das Fairness-Büro zeigen, dass die Kosten dafür oft die Produzenten selbst bezahlen müssen – sonst droht ihnen eine Auslistung.“

Wie wirkt das Fairness-Büro? Auf Wunsch der Beschwerdeführer kann der Vertragspartner kontaktiert oder eine Vermittlung vorgenommen werden. Häufigen sich Beschwerden, wird Fehlverhalten von Branchen oder Geschäftspartner festgestellt.