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Der Notfallplan fürs Trinkwasser

Österreich verfügt über das Jahr 2050 hinaus über ausreichend Trinkwasserreserven. Trotzdem will man sich für den Notfall rüsten. Foto: istock/fizkes

Auch wenn Österreich über ausreichend Trinkwasser und ein ausgebautes Versorgungssystem verfügt, will man dennoch für Notfälle oder Ausnahmesituationen vorbereitet sein. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig präsentierte am Donnerstag dem Trinkwassersicherungsplan.

 

Österreich verzeichnet zunehmend längere Trocken- und Hitzeperioden. Berechnungen zufolge verfügt das Land über ausreichend Trinkwasser bis 2050 und darüber hinaus. Um auch künftig genug Trinkwasser für die Bevölkerung sicherzustellen, hat das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft gemeinsam mit den Bundesländern einen Trinkwassersicherungsplan erarbeitetet.

Kern des Plans bilden Vorsorgemaßnahmen, Handlungsempfehlungen für Notfallszenarien sowie ein konkretes 5-Punkte-Programm zur langfristigen Sicherung der Trinkwasserversorgung in Österreich.

 

Totschnig: „Wasserschatz schützen“

„In Österreich drehen wir den Wasserhahn auf und können rund um die Uhr kristallklares Trinkwasser direkt aus der Leitung trinken“, sagt Totschnig.

„Für die meisten auf der Welt ist das alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Diesen Wasserschatz werden wir mit dem Trinkwassersicherungsplan auch in Zukunft bewusst nützen und schützen“, so Totschnig als der für Wasser zuständige Bundesminister.

 

Zusammenarbeit mit den Bundesländern 

Was ist geplant? Vorgesehen sind eine Verbesserung der Prognosetools, zusätzlichen Forschungsmillionen, ein höheres Förderbudget für die Wasserinfrastruktur und regelmäßige Evaluierung der Maßnahmen.

Ein klarer Fokus wird auf den sorgsamen Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser gelegt: „In der Bewusstseinsbildung haben wir gerade in Österreich in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Initiativen ins Leben gerufen. Diese werden nun verstärkt und weiterentwickelt“, ergänzte Totschnig.

Der Trinkwassersicherungsplan wurde in enger Zusammenarbeit mit den Bundesländern erarbeitet. Hierbei flossen die Erfahrungen und bisherigen Maßnahmen der Länder ein.

 

5-Punkte-Programm für sichere Trinkwasserversorgung

  1. Bessere Datengrundlagen und Prognosen: 

Schon jetzt verfügt Österreich über eines der europaweit umfangreichsten Monitoringnetzwerke mit über 3.800 Grundwassermessstellen. Ab sofort werden auch längerfristige Wetterprognosen für die Bewertung der Grundwassersituation verwendet, um Engpässe noch früher zu erkennen.

  1. Forschung:

In den kommenden 3 Jahren werden 3 Mio. Euro für Forschungen zu effizienten Wassernutzungen zur Verfügung gestellt. So werden etwa die Möglichkeiten des Einsatzes von künstlicher Intelligenz zur Erhebung von Wasserverlusten im Leitungsnetz getestet.

  1. Bewusstseinsbildung:

Informationskampagnen zum bewussten Umgang mit Trinkwasser werden künftig österreichweit weiter verstärkt.

  1. Infrastrukturausbau: 

Der Landwirtschaftsminister wird sich in den laufenden Verhandlungen zum Finanzausgleich für eine Erhöhung des jährlichen Förderbudgets einsetzen. Zusätzlich zum Ausbau und der Sanierung der bestehenden Infrastruktur sollen auch die erforderlichen Anpassungen der Trinkwasserversorgung an den Klimawandel rasch umgesetzt werden.

  1. Laufende Evaluierung bestehender Pläne: 

In regelmäßigen Abständen wird gemeinsam mit den Bundesländern und Wasserversorgern die bestehenden Planungen diskutiert und evaluiert.

 

Der Plan enthält darüber hinaus Handlungsoptionen für Notfälle, etwa für den Fall eines Trinkwassermangels. Im Herbst sollen Vertreterinnen und Vertretern der Bundesländer, Behörden und Gemeinden sowie Wasserversorger in einem simulierten Ernstfall ihre Notfallpläne erproben.