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Wie weiblich ist Österreichs Politiklandschaft?
Sind Frauen in der Politik zu wenig vertreten, ist ihr Anteil an Politikern zu niedrig? Eine Frage, die in nahezu allen Staaten der Welt debattiert wird. In den meisten Ländern lautet die Antwort „Ja“, der Anteil der Frauen in der Politik ist zu niedrig. Doch wie schneidet Österreich im internationalen Vergleich ab? Antworten dazu liefert das Institut für Parlamentarismus und Demokratiefragen.
Wahlen prägten erstes Halbjahr
Das erste Halbjahr von 2023 war geprägt von einer Reihe wichtiger Wahlen in Österreich. Insgesamt fanden drei Landtagswahlen statt, nämlich in Niederösterreich, Kärnten und Salzburg.
Im Hinblick auf weibliche Vertreter in der Politik, muss man auch das Ergebnis des letzten Bundestages der SPÖ betrachten. Denn die SPÖ hat nach der Ablöse von Pamela Rendi-Wagner als Vorsitzende und Klubchefin seit Juni einen männlichen Parteivorsitzenden und einen neuen Klubobmann. Damit wieder eine Frau weniger in der Spitzenpolitik.
ÖVP Vorreiter bei weiblichen Bundesrätinnen
Eine Volkszählung verringerte die Zahl der Bundesräte von 61 auf 60. Diese Verkleinerung betraf das Bundesland Wien.
Von den nunmehr 60 Bundesräten sind derzeit 29 weiblich. Das ist ein Anteil von 48,3 %. Gegenüber Februar 2023 ist der Anteil nun um 5,7 % gestiegen. Damals waren von den 61 Bundesräten 26 weiblich. Das war ein Prozentsatz von 42,6 %.
Die ÖVP gilt mit einem Anteil von 50% an weiblichen Bundesräte neben den Grünen als absoluter Vorreiter unter den Fraktionen.
Frauen in der Kommunalpolitik
Ein Blick auf die Kommunalebene zeigt, dass die Zahl an weiblichen Mandataren steigt stetig. Insgesamt bekleiden 221 Frauen das Amt der Bürgermeisterin. Umgerechnet sind das 10,6 Prozent und damit eine Steigerung von fast einem Prozentpunkt im Gegensatz zu letztem Jahr.
Die meisten davon in Niederösterreich, derzeit sind dort 81 Bürgermeisterinnen im Amt. Der Anteil der Frauen an der Gesamtzahl der Personen in der Kommunalpolitik ist aber wesentlich höher und steigt stetig an. Denn mit 10.300 Mandatarinnen (von insgesamt 39.330) nimmt Österreich eine Vorreiterrolle in der EU ein. Alle aktuellen Fakten und Zahlen finden Sie hier.