Europa- & Aussenpolitik

EU-Wahl: So kann Europas Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden

Das wirtschaftliche Spielfeld ist über die Jahrzehnte größer geworden. Europa bekommt immer mehr Konkurrenz. Die ÖVP fordert deshalb eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Europas. Foto: istock/Tomas Regina

Ein Schlüsselfaktor in einer globalisierten Welt wird in den kommenden Jahren die Wettbewerbsfähigkeit sein. Zuletzt verlor Europa zunehmend an Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den USA, China und anderen Staaten. Aus Sicht der ÖVP ist wieder ein klarer Fokus auf die Wirtschaft und Wettbewerbsfähigkeit zu setzen. Die Interessen den Kontinents sind selbstbewusst in der Welt zu vertreten.

EU als „Tor zu Weltmärkten“

Im Wahlprogramm der ÖVP zur Parlamentswahl am 9. Juni heißt es, dass eine wettbewerbsfähige Union die Abwanderung von Betrieben verhindern und Unternehmen attraktive Standortbedingungen bieten muss. Zu einer starken Wettbewerbsfähigkeit zählen für die ÖVP eine leistbare und nachhaltige Energieversorgung, moderne Finanzierungen sowie die Behebung des Fachkräftemangels. Hinzu kommen noch faire Handelsabkommen als „wirtschaftliches Tor zu den Weltmärkten“.

 

Grundsatz „Europe First“

Konkret fordert die ÖVP, dass österreichische sowie europäische Interessen im globalen Wettbewerb in den Vordergrund gestellt werden müssen. Zum Beispiel, indem der Fokus auf den hiesigen Produktionsstandort gerichtet wird.

Nach dem Prinzip „Europe First“ sollen hier ansässige Firmen bevorzugt werden und besonders die kritische Infrastruktur vor anderen Staaten geschützt werden.

Im Gegenzug sollen Abhängigkeiten bei europäischen Schlüsseltechnologien, wie bei Pharma- und Medizinprodukten oder auch im Bereich der Mikrochips, abgebaut werden.

 

Europa verliert an Boden

Einen der Gründe, weshalb die Wettbewerbsfähigkeit Europas massiv gestärkt werden muss, zeigen Zahlen aus der Vergangenheit. So wurde über die Jahre dessen Anteil am globalen „Wirtschaftskuchen“ immer kleiner. Im Jahr 1980 war es noch für 25,86 % des kaufkraftbereinigten globalen BIP verantwortlich. Im Jahr 2022 lag der Anteil nur noch bei 14,87 %, was einen Rückgang von über 42 % bedeutet.