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Studie zeigt Antisemitismus unter jungen Menschen

Als Nationalratspräsident setzt sich Wolfgang Sobotta sehr stark gegen Antisemitismus in Österreich ein. Dafür wurden vom Parlament bereits mehrere Initiativen gesetzt. Eine neue Studie beschäftigt sich mit Antisemitismus bei jungen Menschen. Foto (Archiv): Anna Rauchenberger

Eine neue Studie im Auftrag des Parlaments beleuchtet den Antisemitismus bei jungen Menschen. Die aktuellen Daten zeigen deutliche Muster. Fazit: es braucht an Schulen noch mehr Maßnahmen in Richtung „Antisemitismus-Education“.

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka präsentierte gemeinsam mit IFES-Geschäftsführerin und Autorin Eva Zeglovits sowie Projektkoordinator Thomas Stern die Ergebnisse einer aktuellen Snapshot-Studie, die vom Parlament in Auftrag gegeben wurde.

 

Studie zeigt Entwicklung seit 2018

Die Art der Expertise ist nicht neu und wird seit 2018 alle zwei Jahr erhoben. So wurde die letzte im Jahr 2022 erhoben, noch vor dem Terrorangriff der Hamas auf Israel. Befragt wurden Personen im Alter zwischen 16 und 27 Jahren.

Besonders viel Zustimmung zu antisemitischen Aussagen finde sich demnach bei jungen Menschen mit hoher Neigung zu Verschwörungsmythen, bei jungen Männern, jungen Menschen mit formal niedrigerer Bildung sowie bei jungen Befragten in Wien. An Maßnahmen schlägt die neue Studie unter anderem weiterhin vor, dass es an Schulen vielmehr eine „Antisemitismus-Education“ geben müsse als nur „Holocaust-Education“. Sowohl Sobotka als auch Stern strichen diesen Ansatz als eine der wesentlichsten Handlungsempfehlungen hervor, so die Parlamentskorrespondenz in einer Aussendung.

 

Antisemitismus wird „lauter“

Außerdem ergibt sich aus den vorliegenden Daten eine klare Korrelation zwischen Antisemitismus und der Haltung zur Terrorattacke der Hamas auf Israel am 7. Oktober letzten Jahres, so Sobotka. Jene, die die Terrorattacke als solche erkennen, seien klar weniger antisemitisch verortet als jene, die den Angriff nicht als Terror einstufen. Die Daten betreffend Antisemitismus seien im Vergleich zu 2022 zwar insgesamt stabil. Antisemitismus werde aber „lauter“ und die Verschwörungsmythen intensiver, so der Nationalratspräsident. Große Sorge bereite ihm, dass sich vermehrt in den Befragungen eine Gleichsetzung der Vorgangsweise Israels mit dem Naziregime zeige.

„Antisemitismus ist zutiefst antidemokratisch“, hielt Sobotka grundlegend fest. Daher gelte es vor allem, sich im pädagogischen und Bildungsbereich weiterhin bei diesen Fragen anzustrengen. Da sich aus der Studie neuere „Einfallstore“ zeigen würden, gelte es im Sinn des „Wehret den Anfängen“, jetzt weitere Maßnahmen gegen Antisemitismus zu setzen.

Als Nationalratspräsident setzt sich Wolfgang Sobotta sehr stark gegen Antisemitismus in Österreich ein. Dafür wurden vom Parlament bereits mehrere Initiativen gesetzt. Eine neue Studie beschäftigt sich mit Antisemitismus bei jungen Menschen. Foto (Archiv): Anna Rauchenberger
Als Nationalratspräsident setzt sich Wolfgang Sobotta sehr stark gegen Antisemitismus in Österreich ein. Dafür wurden vom Parlament bereits mehrere Initiativen gesetzt. Eine neue Studie beschäftigt sich mit Antisemitismus bei jungen Menschen. Foto (Archiv): Anna Rauchenberger