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Starke Frauen, starke Leistung: Die Republik gratuliert
Vier Regierungsmitglieder waren angetreten, um zwölf Frauen vor rund 170 Gästen zu ehren: „Großartige Frauen“ erhielten für „außerordentliche Leistungen für die Stärkung von Frauen und Mädchen“ die nach Grete Rehor und Käthe Leichter benannten Preise. „Sie sind Vorbilder“, sagte Frauenministerin Susanne Raab. Hier die Namen der ausgezeichneten Persönlichkeiten.
Die Kategorien und ihre Preisträgerinnen
So wurde Andrea Brem mit dem Grete Rehor-Staatspreis für ihren Beitrag zum Gewaltschutz ausgezeichnet. Dr.in Margit Schratzenstaller wurde mit dem Käthe Leichter-Staatspreis für ihre Forschungen in den Wirtschaftswissenschaften, insbesondere des Genderbudgetings, gewürdigt.
Ebenfalls geehrt wurden:
- Anna Marton und Mag.a Beatrice Schobesberger mit den Grete Rehor-Preisen in der Kategorie „Wirtschaft“
- Priv.-Doz.in Prof.in (FH) Mona Dür, PhD, MSc und Mag.a Maria Ettl mit den Grete Rehor-Preisen in der Kategorie „Bildung, Wissenschaft, Arbeitswelt“
- Mag.a Katharina Bisset, MSc und Mag.a Carina Zehetmaier, E.MA mit den Grete Rehor-Preisen in der Kategorie „MINT und Digitalisierung“
- Mag.a Julia Bock-Schappelwein mit dem Grete Rehor-Preis in der Kategorie „Wirtschaftswissenschaften“
- Univ.-Prof.in Dr.in Gundula Ludwig und Betina Aumair, MA mit dem Käthe Leichter-Preis
- Dr.in Christine Scholten mit dem Käthe Leichter-Lebenswerkpreis
Vorbilder für die Jugend
Die mit dem Österreichischen Frauenstaatspreis ausgezeichneten Persönlichkeiten zeigen der jüngeren Generation auf, dass sie alles erreichen können, was sie wollen, sagte Raab in ihrer Würdigung.
Darauf verwies auch Arbeitsminister Martin Kocher: Dieser Staatspreis ist ein bedeutendes Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung dafür, mit Mut und Innovation neue Wege zu beschreiten und dabei oft gesellschaftliche Barrieren zu überwinden. Damit werde Gleichstellung erreichbar, so Kocher.
Der Grete Rehor-Preis in der Kategorie ‚Bildung, Wissenschaft und Arbeitswelt‘ geht dabei weit über die Förderung der Gleichstellung hinaus, erklärte Bildungsminister Martin Polaschek: Er stärkt die Präsenz von Frauen in entscheidenden Berufsfeldern und ermöglicht so nachhaltige Entwicklungen, die unsere Gesellschaft langfristig bereichern.
Frauen in technische Berufe
Genau darauf verwies dann auch Staatssekretärin Claudia Plakolm: Der Grete-Rehor-Preis in der Kategorie ‚MINT und Digitalisierung‘ für Carina Zehetmaier würdigt „eine herausragende Frau, die in einem extrem wichtigen Zukunftsbereich unterwegs ist“, denn künstliche Intelligenz und Digitalisierung sind keine Männerdomänen sind.
Vergeben werden die Preise unter dem Dach des Österreichischen Frauenpreises als Würdigung exzellenter frauen- und gleichstellungspolitischer Leistungen in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen vergeben.
Informationen zur Jury, den Kategorien und den Preisträgerinnen 2024:
Zu den Namensgeberinnen der Preise:
Grete Rehor (1910-1987, ÖVP) war 1966 die erste österreichische Ministerin in der damaligen Alleinregierung von Bundeskanzler Josef Klaus (ÖVP). Sie war zuvor in der Gewerkschaft Textil und im Frauenreferat des ÖGB tätig. In ihrer Amtszeit als Sozialministerin erhöhte sich das Sozialbudget bis 1970 um 60 Prozent, die Pensionen stiegen um 20 Prozent. Unter der Amtsführung von Grete Rehor wurden das Lebensmittelgesetz und dutzende Sozialgesetze beschlossen. In Wien ist der Park zwischen Parlament und Justizpalast nach ihr benannt.
Käthe Leichter (1895-1942) war eine österreichische Sozialwissenschafterin, die sich ihre – vorerst verweigerte – Zulassung zum Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien im Jahr 1914 durch eine Klage beim Reichsgericht erkämpfen musste. Sie wurde 1918 mit Auszeichnung bei Max Weber in Heidelberg in Nationalökonomie promoviert, war dann in Wien für die Arbeiterkammer und für sozialistische Organisationen tätig. Als sie 1938 als Jüdin ihre – noch legale – Ausreise vorbereitete, wurde sie an die Gestapo verraten und trotz internationaler Proteste 1940 in das KZ Ravensbrück, 1942 in die NS-Tötungsanstalt Bernburg gebracht, wo sie mit Giftgas ermordet wurde.