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Pröll startet KI-Aktionsplan

Fachgespräch zu Künstlicher Intelligenz: Staatssekretär Alexander Pröll (m.) mit Statistik-Austria Generaldirektor Tobis Thomas (l.) und dem kaufmännischen Direktor Franz Haslauer (r.). Foto: Regina Aigner

Alexander Pröll, für Digitalisierung zuständiger Staatssekretär im Bundeskanzleramt, startet den KI-Aktionsplan mit einer Analyse: Die Spezial-Erhebung der Statistik Austria im Auftrag der Bundesregierung ergibt, dass nahezu drei Viertel der Bevölkerung sich bei KI nicht ausreichend informiert fühlen. Aktion und Information sind die Folge.

 

Wenig Wissen zu Künstlicher Intelligenz

Aktuell haben 73 % der österreichischen Bevölkerung wenig bis gar kein Wissen zu KI, berichtet das Staatssekretariat. Dabei sehen 46 % die zunehmende Nutzung von KI eher negativ bis sehr negativ, während 43 % die Künstliche Intelligenz (KI) als nützlich für ihren Beruf bewerten.

„Fast drei Viertel der Bevölkerung fühlen sich bei KI nicht ausreichend informiert. Das ist ein Weckruf – und ein Auftrag“, erklärt Alexander Pröll dazu. „Die KI ist eine Zukunftstechnologie, der wir uns nicht verschließen dürfen. Bei kompetentem Umgang mit künstlicher Intelligenz haben wir noch Aufholbedarf, um die Chancen optimal zu nützen.“

 

Offensive für Information

Die Digitale Kompetenzoffensive erhält deshalb einen Schwerpunkt zu dem Thema, der Wissen über KI und seine Anwendungen fördern soll: „Denn die beste technische Lösung ist nutzlos, wenn sie von den Menschen nicht genutzt werden kann. Für die ressortübergreifende Planung und Umsetzung von Vorhaben und Maßnahmen soll bis Ende 2025 ein gemeinsamer ‘Aktionsplan KI-Kompetenzen Austria‘ entwickelt werden. Ein Basis-Curriculum für KI-Kompetenzen soll Grundlage für zielgruppenspezifische Maßnahmen sein“, sagt Pröll. Er startete zudem Digi-Workshops.

Zu den Ergebnissen der Spezial-Erhebung, wie sie das Staatssekretariat von Alexander Pröll erstellt.

Statistik-Generaldirektor Thomas erläutert Staatssekretär Pröll die Ergebnisse der Erhebung.

Statistik-Generaldirektor Thomas erläutert Staatssekretär Pröll die Ergebnisse der Erhebung.

Bevölkerung schätzt eigenes KI-Wissen gering ein

Die österreichische Bevölkerung attestiert sich laut der Erhebung selbst geringes Wissen über künstliche Intelligenz. Nur 5 % gaben an, über sehr viel Wissen zu verfügen, während sich immerhin 22 % viel Wissen zutrauten. Der Großteil beurteilte das eigene Wissen als gering oder nicht vorhanden. 46 % antworteten, wenig über KI zu wissen und 23 % sehr wenig. 5 % gaben an, noch nie von künstlicher Intelligenz gehört zu haben.

 

Jeder hat eine Meinung zu KI

Auch wenn das eigene KI-Wissen als eher gering eingeschätzt wird, haben die meisten dennoch eine Meinung zur wachsenden Nutzung von künstlicher Intelligenz in der Gesellschaft. Es zeigt sich jedoch kein klares Bild, ob die zunehmende KI-Nutzung überwiegend positiv oder negativ gesehen wird. Insgesamt sind etwas mehr Personen negativ als positiv eingestellt. Der neuen Technologie gegenüber aufgeschlossen sind vor allem junge, hochgebildete und männliche Personen.

Pröll bei einem Betriebsbesuch im Lakeside Technology Park. Foto: Bka

Pröll bei einem Betriebsbesuch im Lakeside Technology Park. Foto: Bka

Bildungsstand, Alter und Geschlecht entscheidend für den Umgang mit KI

Personen mit Pflichtschulabschluss unterschieden sich in ihren Aussagen nicht signifikant von Personen mit Abschluss einer Lehre oder BMS. Im Gegensatz dazu wiesen Personen mit Matura eine um mehr als eineinhalbmal höhere Bereitschaft auf, die zunehmende KI-Nutzung positiver zu beurteilen als Pflichtschüler. Bei Hochschulabsolventinnen und -absolventen stieg die Bereitschaft sogar auf das beinahe dreifache im Vergleich zu Personen mit Abschluss einer Pflichtschule.

 

Alter macht den Unterschied

Ebenfalls relativ stark ausgeprägt waren die Alterseffekte. 16- bis 24-Jährige (die Referenzgruppe), waren am positivsten eingestellt. 25- bis 34-Jährige unterschieden sich von dieser Gruppe praktisch nicht. Bei 35- bis 44-Jährigen sank die Bereitschaft, die zunehmende KI-Nutzung positiv zu beurteilen jedoch um rund ein Drittel sowie bei den älteren Alterskohorten um circa die Hälfte. Die Bereitschaft von Frauen, die zunehmende KI-Nutzung in der Gesellschaft als positiv zu beurteilen, reduzierte sich gegenüber Männern um rund ein Drittel.

„Mit der ressortübergreifenden Initiative ‘She goes AI‘ die auch im Regierungsprogramm verankert ist, soll gemeinsam mit Partnern und Stakeholdern der Anteil von Frauen im KI-Sektor erhöht werden. Mit ‘She goes AI‘ wollen wir gezielt Mädchen und Frauen in Forschung und Wirtschaft den Ein- oder Umstieg in den KI-Bereich erleichtern“, so Staatssekretär Pröll.

 

Berufstätige ohne klares Bild über den Nutzen von KI

Personen, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen, wurden gefragt, wie sie den Nutzen von künstlicher Intelligenz in ihrem eigenen Beruf beurteilen. Obwohl nur wenige Erwerbstätige noch nie von KI gehört hatten (3 %), so hatte immerhin eine von acht erwerbstätigen Personen diesbezüglich keine Meinung (12 %). Positive und negative Beurteilungen hielten sich in etwa die Waage. Die Nützlichkeit von KI im eigenen Beruf wurde von 11 % als sehr nützlich und von 32 % als eher nützlich eingestuft, auf der anderen Seite wurde sie von 23 % eher nicht nützlich und 19 % gar nicht nützlich gesehen.

 

Generative KI gering genutzt

Nur wenige Erwerbstätige waren sehr (3 %) oder eher besorgt (10 %), dass KI zum Verlust ihres Jobs führen könnte. Folglich zeigten sich die meisten Erwerbstätigen als eher nicht (28 %) oder gar nicht besorgt (48 %). Der Anteil an Erwerbstätigen, die keine Meinung (8 %) zum Thema hatten oder noch nie von KI gehört haben (3 %), lag im einstelligen Prozentbereich.

 

Nutzen wir nicht gesehen, Sorge um Datenschutz

Die Gründe, warum generative KI-Tools kaum genutzt wurden, sind vielfältig. Fast neun von zehn Nichtnutzenden (86 %) sahen schlicht keinen Bedarf, Texte, Bilder oder andere Inhalte mithilfe von KI zu erzeugen. Darüber hinaus spielten für fast die Hälfte der Befragten Datenschutz- und Privatsphärebedenken (48 %) eine zentrale Rolle. Ebenfalls von Bedeutung waren fehlendes oder mangelndes Wissen über die Verwendung von KI-Tools (43 %), Qualitätsbedenken (40 %) und ethische Bedenken (37 %). Zudem führte etwa ein Drittel rechtliche Bedenken (32 %) und ein Viertel fehlendes Wissen über die Existenz von KI-Tools (24 %) an.