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Red Wednesday: Kugler und Campus Tivoli setzen Zeichen gegen Christenverfolgung

Als Zeichen gegen die Verfolgung von Christen werden am Red Wednesday 2025 die Kirchen am 19. November mit rotem Licht angestrahlt (im Bild St. Florian, 2024). Foto: Kirche in Not

Im Rahmen des internationalen Red Wednesday, der auf die weltweite Verfolgung von Christen aufmerksam macht, lud Abg. Dr. Gudrun Kugler in Zusammenarbeit mit dem Campus Tivoli zur Veranstaltung „Christenverfolgung: Wege aus der Ohnmacht“ ins österreichische Parlament.

 

Teilnehmer sind „Teil der Lösung“

Campus Tivoli-Direktorin Mag. Claudia Höbarth begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diese Woche als „Teil der Lösung“. Zu den Rednerinnen und Rednern zählten Tristan Azbej, ungarischer Staatssekretär für die Hilfe verfolgter Christen, Martina Batinic, stellvertretende Leiterin der Stabstelle „Internationaler Schutz verfolgter religiöser Minderheiten“ im Bundeskanzleramt, Tobias Pechmann, Nationaldirektor von Kirche in Not, Monika Chap-Rabenau von Open Doors und Christoph Lehermayr, Chefredakteur des allewelt-Magazins von Missio.

Ziel des Treffens von Vertreterinnen und Vertretern aus Verwaltung, Parlament, Diplomatie, Kirchen und Zivilgesellschaft war es, konkrete Maßnahmen und politische Handlungsempfehlungen zu entwickeln und langfristig in Entscheidungsprozessen zu verankern.

Informationen und Anmeldung zum Red Wednesday 2025 am 19. November unter Kirche in Not

Informationen und Anmeldung zum Red Wednesday 2025 am 19. November unter Kirche in Not

Konkrete Schritte gegen Verfolgung

Zu den zentrale Ergebnisse der Veranstaltung zählen:

• Die Verfolgung von Christen und andere Formen der Einschränkung der Religionsfreiheit erfordern entschlossenes politisches, diplomatisches, gesellschaftliches und wirtschaftliches Handeln.

• Österreich kann als mittelgroßes Land gezielt Verantwortung übernehmen – etwa in der Außenpolitik, durch diplomatische Kanäle, Entwicklungszusammenarbeit oder humanitäre Hilfe. Geberländer sollen Übergriffe klar benennen, konsequent verhandeln und Bedingungen formulieren. „Vermeintliche politische Korrektheit darf nicht zu Zurückhaltung führen, verfolgte Christen im Stich lässt“, so Kugler.

• Auf europäischer Ebene sollte Österreich verstärkt darauf hinwirken, dass das politische und wirtschaftliche Gewicht der EU dem Schutz verfolgter Christen zugutekommt. Die Teilnehmer appellierten an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, rasch einenEU-Sondergesandten für Religionsfreiheit zu ernennen und seine Arbeit strukturell abzusichern.

• Staatssekretär Tristan Azbey: „Für Betroffene ist Solidarität oft das Wichtigste – das Wissen, nicht vergessen zu sein.“ Sichtbarkeit ist Schutz: Wo Christen verfolgt werden, soll dies auch klar benannt werden.

• Wirtschaftliche Kooperation und das Engagement von NGOs, besonders in Regionen mit Christenverfolgung, können Gemeinschaften stärken und ihre Widerstandskraft erhöhen.

• Wo Christen verdrängt wurden, sollen Existenzsicherungsprojekte, Bewahrung des Kulturerbes und gezielte Rückkehrinitiativen den Fortbestand der ältesten christlichen Gemeinden sichern.

• Zivilgesellschaftliches Engagement in den Geberländern ist wesentlich, um politische Reaktionen zu bewirken – durch Bewusstseinsbildung, Petitionen, Demonstrationen oder symbolische Formen wie die Verleihung von Awards.

• Auch im Westen sind antichristliche Tendenzen spürbar – sowohl durch politische Strömungen als auch innerhalb von Migrantengruppen. Ihre systematische Erfassung wird empfohlen; bestehende Meldestellen-Initiativen sind zu unterstützen.

Religionsfreiheit ist ein Grundpfeiler der Demokratie: Abg. Gudrun Kugler. Foto: Parlament / Zinner

Religionsfreiheit ist Grundpfeiler der Demokratie: Abg. Gudrun Kugler. Foto: Parlament / Zinner

Campus Tivoli als Think Tank

In ihrer Begrüßung betonte die Direktorin des Campus Tivoli, des Think Tanks der Österreichischen Volkspartei, Mag. Claudia Höbarth: „Als demokratiepolitischer Think Tank begreift der Campus Tivoli seinen Handlungsauftrag darin, Bewusstsein zu schärfen und Menschen zusammenzubringen. Religionsfreiheit ist Verfassungs- und Menschenrecht – ein Prüfstein jeder Demokratie. Die aktuellen Zahlen zu verfolgten Christinnen und Christen zeigen, wo dieses Recht verletzt wird; jede Zahl steht für ein menschliches Schicksal. Daher erzählen wir die Geschichten hinter den Zahlen und bringen jene an einen Tisch, die Lösungen mittragen wollen – damit aus Aufmerksamkeit gelebte Solidarität wird und daraus gemeinsame, konkrete Schritte folgen.“

Und Abg. Gudrun Kugler, Menschenrechtssprecherin der ÖVP, meinte abschließend: „Religionsfreiheit ist ein Grundpfeiler jeder Demokratie. In internationalen Institutionen muss Österreich seine Stimme für verfolgte Minderheiten – insbesondere Christen – verstärkt erheben!“

Der Termin des Red Wednesday 2025 ist der 19. November, Aktionen sind aber den ganzen Monat über möglich. Die Anmeldung erfolgt zentral auf der Internetseite www.red-wednesday.at oder per E-Mail an religionsfreiheit@kircheinnot.at.

Als Zeichen gegen die Verfolgung von Christen werden am Red Wednesday 2025 die Kirchen am 19. November mit rotem Licht angestrahlt (im Bild St. Florian, 2024). Foto: Kirche in Not
Als Zeichen gegen die Verfolgung von Christen werden am Red Wednesday 2025 die Kirchen am 19. November mit rotem Licht angestrahlt (im Bild St. Florian, 2024). Foto: Kirche in Not