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Angespannte Lage belastet Arbeitsmarkt – dennoch viele offene Stellen
Die Arbeitsmarktentwicklung in Österreich bleibt vor dem Hintergrund der konjunkturellen Rahmenbedingungen weiterhin verhalten. Andrerseits sucht die Wirtschaft händeringend nach Fachkräften.
Mit Ende November liegt die Arbeitslosenquote bei 7,5 %, das entspricht einem Anstieg von 0,3 Prozentpunkten gegenüber November 2024. Die absolute Zahl der Arbeitslosen beträgt ca. 320.350, das sind rund rund 16.000 Personen (+5,2 %) mehr als im Vorjahr. Die Gesamtzahl der Arbeitslosen und AMS‑Schulungsteilnehmenden liegt bei 399.199 (+15.236 bzw. +4,0 % gegenüber 2024).
Der Arbeitsmarkt im Detail
Insgesamt stieg die Arbeitslosigkeit bei Frauen um 7,4 %, bei Männern um weniger als die Hälfte mit 3,5 %. Jugendarbeitslosigkeit erhöht sich um 2,0 % im Vergleich zum Vorjahr, liegt jedoch weiterhin unter dem Durchschnitt. Die Zahl der beim AMS gemeldeten sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden steigt deutlich um 16,6 % (plus 1.366), während die offenen Lehrstellen um 1.251 zurückgehen. Langzeitarbeitslose (mindestens ein Jahr AMS‑Vormerkung) erhöhen sich auf 95.472(+11.118 bzw. +13,2 %).
Trotz des Anstiegs wächst aber auch die Beschäftigung leicht: Schätzungen gehen von einem Zuwachs von etwa 4.000 Beschäftigungsverhältnissen im Vergleich zum Vorjahr aus.
Wirtschaftsbund warnt vor Fachkräftemangel in der Wintersaison
Neben der hohen Arbeitslosenzahl gibt es allerdings auch über 160.000 offen Stellen. Das geht aus dem Wirtschaftsbund‑Stellenmonitor heraus, der neben den aktuellen Arbeitsmarktzahlen auch am Montag veröffentlicht wurde.
Besonders im Tourismus, im Gastgewerbe und im Freizeitbereich ist mit 20.279 unbesetzten Stellen die Situation „höchst besorgniserregend“, so Kurt Egger, Wirtschaftsbund‑Generalsekretär und ÖVP‑Wirtschaftssprecher. Zusätzlich würden Handel, Logistik und Verkehr mitten im laufenden Weihnachtsgeschäft mit 23.436 offenen Stellen unter Druck geraten. „In einer der umsatzstärksten und für viele Betriebe entscheidenden Zeit wird jeder fehlende Mitarbeiter zum wirtschaftlichen Risiko. Wir brauchen endlich echte Anreize für Mehrarbeit wie die Verlängerung der Überstundenpauschale und eine Attraktivierung vom Zuverdienst in der Pension. Jede unbesetzte Stelle ist eine zu viel“, warnt Egger.





