Bundesländer
Reportage: Europäische Testregion Schwaz – ein Zukunftsmodell?
Der Bezirk Schwaz ist europäischer Vorreiter: Erstmals wird ein gesamter Bezirk lückenlos durchgeimpft. Ziel ist es, die dort verbreitete Südafrika-Mutation des COVID19-Virus auszulöschen. Dafür werden 100.000 zusätzliche Dosen des Biontech/Pfizer-Impfstoffes von der EU zur Verfügung gestellt. Nun die erste Bilanz: Das Impf-Angebot wurde gut angenommen. Alleine in der Zillertaler Gemeinde Mayrhofen ließen sich über 80% der Berechtigten impfen. Im gesamten Bezirk wurden – bis Stand Montag, 15.03. – 39.500 erste COVID-Teilimpfungen durchgeführt. Diese Bilanz bestätigt die Impfstrategie von Bund, Land und EU, wie ein Lokalaugenschein von Zur-Sache.at zeigt.
Lokalaugenschein
Bereits seit Donnerstag wird im Bezirk Schwaz geimpft. Vor dem Beschluss, den Bezirk zur europäischen Forschungs- und Testregion zu machen, war die Stimmung für die Impfung nicht so eindeutig positiv. Wie in ganz Österreich jedoch, sehnten sich vor allem ältere Bürger nach der COVID19-Impfung. Sogenannte „Impfverweigerer“ waren aber auch im Tal anzutreffen, berichteten Einheimische.
Viele Anmeldungen
Die Stimmung änderte sich, als bekannt wurde, dass der Bezirk Schwaz die erste europäische Testregion wird. Das bedeutet, dass innerhalb kürzester Zeit durchgeimpft werden sollte. Die rund 48.500 Anmeldungen bestätigen: Die Bürgerinnen und Bürger nahmen das Angebot gerne an. „Der Bezirk Schwaz und vor allem unser Zillertal war in letzter Zeit oft in den Schlagzeilen – leider auch negativ. Nun sind wieder alle Augen aus ganz Europa auf uns gerichtet. Viele Einheimische wollten mit ihrer Impfung daher auch ein Zeichen setzen: Wir übernehmen Verantwortung und tragen die Maßnahmen gerne mit. Die Impfung ist eine echte Chance, das Virus effektiv bekämpfen zu können“, erzählte ein älterer Herr aus dem Zillertal beim Lokalaugenschein.
Professionelle Impfstationen
Die Gemeinden im Bezirk sind für die Organisation der Impfstationen zuständig. Insgesamt wurden 26 Impfstandorte für 39 Gemeinden eingerichtet. Der Lokalaugenschein von Zur-Sache.at in Mayrhofen bestätigte die professionelle Arbeit und Vorbereitung der Stationen durch die Gemeindebediensteten. „Die Formalitäten werden vom Gemeindepersonal abgeklärt. Anschließend kommt es zur Aufklärung durch das medizinische Personal und dann geht es zur Impfung. Danach erfolgt noch eine 15-Minütige Beobachtungsphase. Bis jetzt ist aber alles gut gegangen und es gab keine Zwischenfälle. Eine wirklich positive Bilanz!“ beschreibt ein führender Beamter aus Mayrhofen die Abläufe.
Interessant: Rund 3.041 Menschen wurden in der Impfstation in Mayrhofen zwischen dem 11. und 14. März geimpft. Die Gemeinde im hinteren Zillertal steht exemplarisch für den Erfolg der Impfstrategie und zeigt, dass dieses Modell auch in Zukunft in ganz Europa zur Anwendung kommen kann.