Europa- & Aussenpolitik

8 Milliarden – und die Weltbevölkerung wächst weiter

In den nächsten 25 Jahren wird die Weltbevölkerung von 8 auf 10 Milliarden Menschen ansteigen, errechnet die UNO. Foto: istock/Dmytro Varavin

Die Vereinten Nationen haben die Zahlen: Zum 15. November 2022 leben acht Milliarden Menschen auf der Erde. Die Weltbevölkerung wird weiter wachsen, für das Jahr 2050 wird ein Anzahl von 10 Milliarden Menschen vorausberechnet.

Die Weltbevölkerung ist im 20. Jahrhundert rasant gewachsen – und sie wird weiter zunehmen, allerdings nicht mehr im gleichen Tempo.

 

Berechnungen der Vereinten Nationen

Gegenwärtig ist die Weltbevölkerung mit 8 Milliarden Menschen drei Mal so groß wie zur Mitte des vorigen Jahrhunderts: 1950 lebten rund 2,5 Milliarden Menschen auf der Erde. Diese Zahl hat sich bis 1987 auf 5 Milliarden Menschen verdoppelt. Bis zum 2059 wird eine neuerliche Verdoppelung auf über zehn Milliarden Menschen erwartet, heißt es im Bericht „World Population Prospects 2022“ der UN-Abteilung Departement of Economic and Social Affairs.

Die Weltbevölkerung wächst also weiter, allerdings nicht mehr im gleichen Tempo wie im vorigen Jahrhundert. Dies erläutert Thomas Sobotka vom Institut für Demographie der Österreichischen Wissenschaften in einem Interview zum Wachstum der Weltbevölkerung.

 

Wachstum erfolgt langsamer

Auf die Frage, ob sich das Bevölkerungswachstum fortsetze, antwortet Sobotka: „Demografische Prognosen gehen davon aus, dass die Weltbevölkerung im Laufe dieses Jahrhunderts wahrscheinlich an die Zehn-Milliarden-Marke herankommen wird. In den nächsten 50 bis 60 Jahren werden also zwei weitere Milliarden Menschen hinzukommen. Wissenschaftliche Schätzungen legen nahe, dass sich die Zahl der Menschen irgendwo bei zehn bis zehneinhalb Milliarden einpendeln wird und dann vielleicht sogar gegen Ende des Jahrhunderts zu sinken beginnt.“

 

Mehr Migration in Europa

Während in Ländern Afrikas die Bevölkerung weiterhin zunimmt, wird sie in Ländern Europas zurückgehen. Dies führt zu Wanderungsbewegungen von Ost- nach Westeuropa.

Auf die Frage, welche Länder den stärksten Rückgang an Bevölkerung zu verzeichnen haben, sagt Sobotka: „Länder in Südosteuropa, osteuropäische Länder und die Kaukasusländer sind heute die Brennpunkte des Bevölkerungsrückgangs. Der Grund: Niedrige Geburtenraten und starke Abwanderung. Immer mehr junge Menschen ziehen aus den ärmeren Teilen Europas in die reicheren Teile des Kontinents. In Ländern wie Moldawien, Bulgarien, Serbien oder bis vor kurzem auch Georgien führt das unter anderem zu einem Trend der Überalterung der Bevölkerung.“