Europa- & Aussenpolitik
„Um Welten besser“ – Deutsche Bild-Zeitung macht den Ösi-Vergleich
Kein Blatt vor den Mund nimmt sich die deutsche Bild-Zeitung in einem Onlinebeitrag zur aktuellen politischen Situation in Berlin. Das Blatt zieht einen Vergleich mit Österreich und findet, dass die „Ösis“ die deutsche Ampel abhängen.
Die Ampel wankt
Die deutsche Bundesregierung steht nach dem desaströsen Abschneiden aller drei Regierungsparteien bei der EU-Wahl massiv unter Druck. Die Grünen verloren fast 9 Prozentpunkte (Zur-Sache berichtete), die FDP steht nur noch bei fünf Prozent und die Kanzlerpartei SPD holte das schlechteste Ergebnis bei einer EU-Wahl. Dementsprechend hoch ist daher schon seit zehn Tagen die Betriebstemperatur im politischen Berlin. Die deutsche Ampelkoalition ist massiv angeschlagen. Wäre Deutschland gerade nicht Gastgeber der Fußball-EM, würde nur ein Thema die Öffentlichkeit beherrschen: die schlechte Wirtschaftslage, der Investitionstau, das Koalitionsklima und ein angeschlagener Bundeskanzler Olaf Scholz. Sogar das Neuwahl-Wort wird schon von einigen politische Beobachtern und Kennern in den Mund genommen.
Bild: „Um Welten besser“
Nun zieht Deutschlands größte Zeitung, die Bild, einen Vergleich mit Österreich. Das Urteil fällt in dem Online-Beitrag für das rot-grün-gelbe Bündnis in Berlin wenig schmeichelhaft aus. Die Zeitung stellt Richtung Ampel die Frage „Warum schaffen wir das nicht?“.
„Die Zeiten, in denen das kleine Österreich voller Bewunderung auf den Wirtschaftsgiganten Deutschland geblickt hat, sind lange vorbei“, beginnt auf bild.de der Beitrag mit dem Titel „Rente, Strom, Ukrainer: Ösis hängen die Ampel ab.“
So rechnet die Zeitung vor, wie hoch die durchschnittliche Pension von Männern und Frauen in Deutschland und Österreich liegt. „Das Ergebnis ist um Welten Besser“, urteilt die Zeitung zum Pensionssystem in Österreich.
Günstiger Strom, bessere Integration
Auch für Strom und Benzin würde man in Österreich weniger bezahlen als in Deutschland, rechnet bild.de anhand von Beispielen vor. Demnach ist der Preis für eine Kilowattstunde Strom in Österreich um rund 25 Prozent billiger als in Deutschland.
Zudem attestiert die Bild Österreich auch eine bessere Arbeitsmarktintegration von vertriebenen Menschen aus der Ukraine. Österreich hat den Arbeitsmarktzugang für Ukrainer erleichtert, während in Deutschland noch auf Maßnahmen gewartet wird. „Schon jetzt liegen die Beschäftigungsquoten der Ukrainer mit 30 Prozent (regional 60 Prozent) höher als bei uns, wo der „Job-Turbo“ nicht zünden will“, urteilt das Blatt.