Europa- & Aussenpolitik

Brunner vertieft strategische Allianzen

Koper in Slowenien ist der für Österreich wichtigste Hafen. Finanzminister Magnus Brunner besuchte seinen slowenischen Ressortkollegen Klemen Boštjančič in Laibach zu Arbeitsgesprächen über EU-Schuldenregeln, die Vertiefung der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen und die Energieversorgung. Foto: pixelio/Horst Schröder

Österreich braucht Partner und knüpft strategische Allianzen. Daher besuchte Finanzminister Brunner am Donnerstag in Laibach den Finanzminister Sloweniens Klemen Boštjančič und reiste im Anschluss weiter zu seinem kroatischen Amtskollegen Marko Primorac nach Zagreb. Im Fokus der Gespräche standen die Reform der EU-Schuldenregeln, die Vertiefung der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen und die Energieversorgung.

 

Engere Kooperation

Österreichische Unternehmen sind in beiden Ländern ein wesentlicher Investor und pflegen intensive Handelbeziehungen. So liegt Österreich in Slowenien auf Platz eins der wichtigsten Investoren und in Kroatien auf Platz zwei.

„Slowenien und Kroatien sind wichtige Märkte für Österreich und bieten viele Chancen für die heimische Wirtschaft. Österreichische Unternehmen sind in nahezu allen Bereichen präsent, weshalb gute bilaterale Beziehungen wesentlichen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg österreichischer Unternehmen in der Region haben“, so Finanzminister Magnus Brunner.

Die Finanzminister der drei Länder haben am Rande der Treffen vereinbart in Zukunft in regelmäßigen Austausch zu treten und die Kooperation der Länder zu vertiefen.

Finanzminister Magnus Brunner und sein slowenischer Ressortkollege Klemen Boštjančič in Laibach. Foto: BMF/ÖB

Finanzminister Magnus Brunner und sein slowenischer Ressortkollege Klemen Boštjančič in Laibach. Foto: BMF/ÖB

Kroatien seit 2023 Euro- und Schengen-Land

Kroatien ist seit Jahresbeginn Teil der Schengen-Zone und hat gleichzeitig den Euro als Landeswährung eingeführt. Damit ist es das 20. Land mit der Gemeinschaftswährung. Wechselkursrisiken und stundenlange Grenzwartezeiten gehören seit Jahresbeginn der Vergangenheit an. Davon profitieren Pendlerinnen und Pendler, die heimische Wirtschaft und Millionen Urlauber.

„Für Österreich, den Schengen-Raum und die gesamte Währungsunion stellt der Beitritt Kroatiens zur Eurozone und zum Schengen-Raum einen enormen Gewinn dar, da sich der Einzugsbereich des Euro noch stärker erweitert und die Zone als solche noch stärker wird. Für die heimische Wirtschaft und viele Pendlerinnen und Pendler bringt sowohl die Euro-Einführung wie auch der Entfall von Grenzkontrollen große Vorteile, ebenso für Millionen heimischer Urlauber, da Kroatien als das Lieblingsreiseland der Österreicherinnen und Österreicher gilt.“

 

Reform der Fiskalregeln

Ein Thema, das die Finanzminister in ganz Europa derzeit beschäftigt ist die Reform der EU-Schuldenregeln. „Wie Österreich muss auch die gesamte Europäische Union zu nachhaltigen Budgets zurückkehren. Für zukunftsfähige Budgets in Europa braucht es EU-Schuldenregeln, die erstens die fiskalische Nachhaltigkeit sicherstellen, zweitens durchsetzbar und drittens transparent sind. Der Stabilitäts- und Wachstumspakt ist ein zentrales Element damit Europa auch in Zukunft krisenresilient ist“, so Finanzminister Magnus Brunner.

 

Wichtige Partner für mehr Energiesicherheit

Slowenien und Kroatien sind bei der Stärkung der Energiesicherheit, der Diversifikation der Energiequellen sowie der Sicherung der Versorgungssicherheit mit Erdgas und Wasserstoff wichtige Partner Österreichs, wie zuletzt auch der Besuch des LNG-Terminals in Krk von Bundeskanzler Karl Nehammer gemeinsam mit dem kroatischen Premier Andrej Plenkovic zeigte.

Kroatiens Finanzminister Marko Primorac mit Magnus Brunner: Arbeitsgespräch in Zagreb. Foto: BMF/ÖB

Kroatiens Finanzminister Marko Primorac mit Magnus Brunner: Arbeitsgespräch in Zagreb. Foto: BMF/ÖB

Kroatien hat angekündigt, seinen LNG-Terminal auf der Adria-Insel Krk weit über den eigenen Bedarf hinaus auszubauen und so zu einem Knotenpunkt für die Gasversorgung der Region zu entwickeln. Von dort könnte künftig auch Gas nach Österreich und Deutschland fließen, weshalb Österreich hier seine Unterstützung auf europäischer Ebene zugesagt hat.

„Damit Österreich unabhängig von russischem Gas wird, ist es notwendig andere Versorgungsmöglichkeiten zu finden und zu unterstützen. Mit der existierenden Gas-Infrastruktur in Österreich, Slowenien und Kroatien, ist ein Import von Erdgas vom LNG-Terminal in Krk nicht möglich, da die Pipelines im Augenblick für den Transport in dieser Richtung nicht eingerichtet sind. Es braucht daher einen koordinierten Ausbau der Gas-Infrastruktur, um Österreichs Energieversorgung für die Zukunft zu stärken. Als Bundesregierung werden wir uns auf allen Ebenen für finanzielle Unterstützung des Ausbaus einsetzen“, so Brunner abschließend.

Koper in Slowenien ist der für Österreich wichtigste Hafen. Finanzminister Magnus Brunner besuchte seinen slowenischen Ressortkollegen Klemen Boštjančič in Laibach zu Arbeitsgesprächen über EU-Schuldenregeln, die Vertiefung der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen und die Energieversorgung. Foto: pixelio/Horst Schröder
Koper in Slowenien ist der für Österreich wichtigste Hafen. Finanzminister Magnus Brunner besuchte seinen slowenischen Ressortkollegen Klemen Boštjančič in Laibach zu Arbeitsgesprächen über EU-Schuldenregeln, die Vertiefung der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen und die Energieversorgung. Foto: pixelio/Horst Schröder