Europa- & Aussenpolitik

Europa schmiedet Nord-Süd-Achse mit Afrika

Neue Chancen durch Kooperation in Politik und Wirtschaft: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen beim Gipfel mit der Afrikanischen Union. Alle Fotos: Bka / Paul Gruber

Europa will die historischen Lasten bewältigen und arbeitet an einer politischen Achse zu Afrika. Beim siebenten Gipfel von Europäischen (EU) und Afrikanischer Union (AU) wird Österreich von Staatssekretär Alexander Pröll vertreten. Das Handelsvolumen von über 500 Mrd. Euro wächst ständig.

 

Europa bedeutsamster Wirtschaftspartner

Afrika ist der größte Kontinent mit den meisten und ständig zunehmenden Bewohnern. Europa ist für afrikanische Länder noch vor China, USA und Indien der bedeutsamste Handelspartner. In Nordafrika warten Millionen junger Menschen auf eine Chance in Europa. Europa hingegen setzt weiter auf Rohstoffe aus Afrika.

Alexander Pröll und Peter Launsky-Tieffenthal am Weg in das Konferenzzentrum in Luanda.

Alexander Pröll und Peter Launsky-Tieffenthal am Weg in das Konferenzzentrum in Luanda.

Vor diesem Hintergrund tagen diese Woche die Spitzen von EU und AU in Angolas Hauptstadt Luanda beim beim siebenten Gipfel zusammen. Der Gipfel markiert das 25-jährige Bestehen der Partnerschaft zwischen der EU und der AU und die 50-jährige Unabhängigkeit Angolas. Die zentralen Themen sind Frieden, Sicherheit, Regierungsführung, Multilateralismus, Wohlstand, Migration und Mobilität.

„In Zeiten von geopolitischen Umwälzungen ist es wichtig, die Beziehungen zwischen den beiden Weltregionen positiv auszubauen. Wir wollen und brauchen eine gleichberechtigte und robuste Partnerschaft mit Afrika, basierend auf gemeinsamen Interessen“, so Pröll.

Alexander Pröll: Kontakte pflegen und Gespräche führen beim Business Forum in Angola

Alexander Pröll: Kontakte pflegen und Gespräche führen beim Business Forum in Angola

Afrika als „Zukunftskontinent“

Trotz aller Krisen sei Afrika mit seiner jungen und aktiven Bevölkerung ein Zukunftskontinent. „Wir setzen uns daher dafür ein, die aktuellen Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.“

Österreich bewirbt sich für einen Sitz als gewähltes Mitglied im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen für die Periode 2027-28 bewirbt: „Afrikanische Staaten sind wichtige Partner im Sicherheitsrat“, so Alexander Pröll. Österreichs Bewerbung unterstreicht das Engagement für globale Sicherheit und für multilaterale Lösungen.

Zugleich wird sich Österreich im Dialog mit afrikanischen Partnern für den Schutz religiöser Minderheiten und die Einhaltung der Menschenrechte einsetzen. In mehreren afrikanischen Ländern sehen sich christliche Gemeinschaften wachsender Bedrohung ausgesetzt – von gezielten Angriffen bis hin zu systematischer Diskriminierung.

Mit Blick auf den Sudan forderte Pröll eine „rasche Einstellung der Kämpfe und den Beginn von Friedensgesprächen“. Beide Seiten müssten die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht achten. „Eine weitere Fragmentierung des Sudans muss verhindert werden, damit auch Frauen vor Ort in Sicherheit und ohne Angst leben können “, sagte der Staatssekretär.