Europa- & Aussenpolitik

Europa vermeidet Handelskrieg mit USA

Die Geschäfte zwischen Europa und den USA bedeuten 40 Prozent des Welthandels. Die US-amerikanische Handelskammer (AmCham) in Österreich fördert die Wirtschaftsbeziehungen. Foto: Screenshot AmCham

Europa vermeidet einen Handelskrieg mit den USA und vereinbart neue Zölle. Dies bedeutet, dass auf eine Reihe von Exportgütern der EU bei Einfuhr in die USA ein Zoll von 15 Prozent fällig wird. Der Kompromiss bringt Sicherheit und schließt die angekündigten US-Zölle von 30 Prozent aus. Eine Belastung für die Wirtschaft bleibt.

 

Einigung bedeutet Stabilität, auch Belastung

Die täglich neuen Zollankündigungen aus den USA haben nun ein Ende, sagte dazu Wirtschaftsminister Wolfang Hattmannsdorfer. Die eintretende Stabilität sei zu begrüßen, doch Handelseinschränkungen seien eine Belastung für Jobs, Wohlstand und Sozialstaat. Daher brauche Europa grundsätzlich mehr Unabhängigkeit gegenüber den USA, andererseits bräuchten die von den Zöllen besonders betroffenen Betriebe eine Unterstützung durch die EU.

 

Zölle belasten Europa

Die Industriellenvereinigung (IV) bewertet die erzielte Einigung im monatelangen Zollkonflikt zwischen der EU und den USA sehr zurückhaltend: Einerseits konnte damit ein größerer Handelskrieg veritablen Ausmaßes durch Verhandlungen abgewendet werden. Angesichts der Bedeutung der USA als zweitwichtigster Handelspartner Österreichs ist eine verlässliche und planbare handelspolitische Basis für die exportorientierte Wirtschaft von hoher Relevanz“, betont IV-Generalsekretär Christoph Neumayer.

Trotzdem sieht die IV die großflächige Einführung von 15-Prozent-Zöllen sehr kritisch, auch wenn es Ausnahmen für ausgewählte Sektoren gibt. Besonders die weiterhin bestehenden Zölle von 50 Prozent auf Stahl- und Aluminiumprodukte bleiben höchst problematisch. 2024 beliefen sich heimische Exporte in die USA in den Bereichen auf etwa eine Milliarde Euro.