Europa- & Aussenpolitik

Mindestalter für Social Media

Ein digitales Mindestalter könnte Kinder und Jugendliche vor Irreführungen und anderen Gefahren aus dem Internet schützen, meint das Europäische Parlament. Foto: Jan Alexis / Pixabay

Ein Mindestalter für Social Media wird nun im Europaparlament debattiert, berichtet Europaabgeordnete Sophia Kircher (ÖVP). Dafür hat sich bereits der Tech-Konzern Meta ausgesprochen. In Österreich unterstützen die ÖVP-Abgeordneten Johanna Jachs und Klaus Lindinger den Schutz Minderjährigen im digitalen Raum.

 

Vorrang für Schutz der Kinder

„Das Internet ist voller Chancen und Möglichkeiten, der Schutz unserer Kinder hat dabei freilich größte Priorität. Das Europaparlament spricht sich für ein Mindestalter für Social Media aus“, erklärte Sophia Kircher diese Woche in Straßburg.

 

Sieben Stunden täglich online

Das Europäische Parlament dafür eine umfassende Diskussionsgrundlage geschaffen: „Mehrere mögliche Mindestalter werden aktuell debattiert. Entscheidend ist, Kindern und Eltern das nötige Rüstzeug mitzugeben, damit sie sich sicher im Internet bewegen können. Es herrscht hier klarer Handlungsbedarf“, sagt Kircher unter Verweis auf empirische Daten: immerhin verbringen junge Menschen laut Studien bis zu sieben Stunden am Tag online“, sagt Sophia Kircher, Binnenmarktsprecherin der ÖVP im Europaparlament.

Der verabschiedete Forderungskatalog (Report on the protection of minors online) zum Schutz von Minderjährigen online setzt die Initiativen zum Schutz Jugendlicher durch den Digital Services Act (DSA) fort.

 

Alterskontrolle über ID Austria?

„Eine wesentliche Frage kommt bei Altersbeschränkungen die Frage der Verifizierung von Altersnachweisen zu. Hier ist es entscheidend, dass der Altersnachweis einerseits zuverlässig erbracht werden kann und andererseits der Datenschutz wasserdicht bleibt. Daher sind wir für ein Lösung, wo ein zuverlässiger Anbieter die Daten erhält und diese gegenüber der Social Media Plattform bestätigt, ohne sie aber irgendjemandem weiterzuleiten. Vorstellbar wäre zum Beispiel die ID Austria oder ein EU-Wallet, das in naher Zukunft zur Verfügung stehen soll.“

Unter ausdrücklicher Berufung auf die EU-Initiative für ein Mindestalter im Internet schaltet inzwischen der Meta-Konzern – vor allem wegen Instagram – großflächig Anzeigen in Zeitungen Deutschlands. Darin fordert Antigone Davis, General Head of Safety bei Meta, ein europaweit einheitliches Mindestalter für alle Apps, also nicht nur für soziale Medien.