Nach Angola und Ghana schloss Bundeskanzler Karl Nehammer am Donnerstag seine dreitägige Afrika-Reise mit einem Besuch in Ägyptens Hauptstadt Kairo ab. Dabei konnte er zwei wichtige Abkommen mit Ägypten auf Schiene bringen.

Der Bundeskanzler traf Staatspräsident, Abdel Fattah El Sisi, zu einem bilateralen Gespräch im Präsidentenpalast in Kairo. Darüber hinaus führte der Kanzler auch ein Gespräch  mit dem Ägyptischen Premierminister Dr. Moustafa Kamal Madbouli. Themen der Gespräche waren insbesondere die Stärkung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, sowie mögliche Kooperationen im Bereich Energie und Wasserstoff und Migration.

 

Zwei Abkommen auf Schiene

Zur Bekämpfung von illegaler Migration wurden im Vorfeld des Besuchs bereits auf Fachebene Verhandlungen für ein Mobilitätsabkommen mit Ägypten aufgenommen, das in Zukunft Rückführungen beschleunigen soll. Durch die politischen Gespräche gewinnt nun die Fertigstellung dieses wichtigen Abkommen an Bedeutung und Tempo.

Zufrieden mit dem Ergebnis zeigt sich der Bundeskanzler in einer Stellungnahme. „Das Mobilitätsabkommen wird es uns ermöglichen, Rückführen in Zukunft rasch und effizient durchzuführen. Es ist ein wichtiger Schritt, um illegale Migration zu bekämpfen und eine klare Trennung zwischen Asyl und Migration zu schaffen. Denn wer illegal zu uns kommt, und nicht bleiben darf muss auch konsequent abgeschoben werden können.“

 

Nehammer für engere wirtschaftliche Zusammenarbeit

Ägypten gewinnt für Österreichs Wirtschaft zunehmend an Bedeutung. 2022 lag das Handelsvolumen bei knapp 400 Millionen Euro, mit steigender Tendenz. Bei einem großen Wirtschaftsevent wurden zudem mehrere Abkommen mit Ägypten unterzeichnet:

• Voestalpine Railway Systems und Egyptian National Railways
• Plasser & Theurer und Egyptian National Railways
• Letter of Intent zur Wirtschaftlichen Zusammenarbeit

Österreich und Ägypten sind laut Nehammer bereits enge Partner in vielen Bereichen. Aber es gibt enormes Potential, diese Partnerschaft weiter zu vertiefen. Auch in der Wasserstoff-Vereinbarung sieht Nehammer einen wichtigen Fortschritt für die heimische Wirtschaft, ihre Geschäfte und Beziehungen in Ägypten auszubauen.  „Grüner Wasserstoff ist Zukunftsenergie und wichtige Ressource für unsere Wirtschaft. Um grünen Wasserstoff zu produzieren, braucht es starke Partnerschaften mit Nordafrika. Ägypten ist ein Hoffnungsland dafür und die geplante Vereinbarung ist daher hoch zu schätzen“, so Nehammer.

Mit Ägypten wurde vereinbart, dass beide Abkommen noch dieses Jahr bei einem Gegenbesuch des Staatspräsidenten in Wien unterzeichnet werden sollen.