Innenpolitik

Familien erhalten neue Hilfe für Sternenkinder

Familien, die eine Fehl- oder Totgeburt ertragen müssen, sollen in Zukunft mehr Unterstützung erhalten. Foto: istock/Yarinca

Sternenkinder und Stille Geburt: Für Familien, die eine Fehl- und Totgeburt erleben, hat die Bundesregierung im Ministerrat ein umfassendes Maßnahmenpaket beschlossen. Die Initiative auf Antrag der ÖVP und der Grünen will betroffene Eltern besser unterstützen und die bestehende Rechtslage verbessern.

 

Pfurtscheller: „Wollen Rechtslage verbessern“

„Ein Schwangerschaftsverlust ist für viele werdende Mütter, aber auch Väter, ein einschneidendes Ereignis, das erst emotional bewältigt werden muss und oft von einem intensiven Trauerprozess begleitet wird“, erklärt ÖVP-Frauensprecherin Elisabeth Pfurtscheller in einer Aussendung des ÖVP-Parlamentsklubs.

Daher ist es wichtig, dass „wir hier genau hinsehen, von außen unterstützen und auch die bestehende Rechtslage in diesem Bereich verbessern“, meint Pfurtscheller zum Ministerratsvortrag Maßnahmenpaket zur Unterstützung von Frauen bei Fehl- und Totgeburten.

 

 

Mehr Unterstützung für Familien

Die geplanten Maßnahmen umfassen eine Weiterbildungsoffensive für Ärztinnen und Ärzte, insbesondere Allgemeinmediziner und Gynäkologen, sowie Hebammen. Zudem sollen Beraterinnen und Berater an den mehr als 400 Familienberatungsstellen und Frauen- und Mädchenberatungsstellen weitergebildet werden.

 

Richtlinien und Leitfäden für medizinisches Personal sollen erstellt und die Broschüre „Stille Geburt oder Tod des neugeborenen Kindes“ des Bundeskanzleramtes in Krankenhäusern verteilt werden, um betroffene Eltern zu informieren und zur Bewusstseinsbildung und Enttabuisierung beizutragen.

 

Smolle: „Hebammen wichtige Unterstützung“

Eine weitere wesentliche Maßnahme sieht vor, dass der Anspruch auf Beistand einer Hebamme nach einer Fehlgeburt auf die Zeit ab der 18. Schwangerschaftswoche erweitert wird. „Eine Hebamme kann in dieser schwierigen Zeit eine wichtige Unterstützung und Ansprechperson für Betroffene sein. Außerdem umfasst die Expertise der Hebammen auch die Begleitung durch die körperlichen Veränderungen sowie die Rückbildungs- und Heilungsvorgänge nach der Geburt,“ erklärt ÖVP-Gesundheitssprecher Dr. Josef Smolle.

Zusätzlich wird von Sozialministerium und Bundeskanzleramt eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe eingerichtet. Diese Arbeitsgruppe soll die Erweiterung der Definition der Totgeburt und die Ansprüche und Hilfen betroffener Frauen prüfen.

 

Sieber: „Betroffene verstehen und unterstützen“

„Allen Eltern soll kompetent geholfen werden“, erklärt dazu ÖVP-Familiensprecher Norbert Sieber. Völlig unabhängig davon, ob es eine Fehl- oder Totgeburt ist oder eine Lebendgeburt, bei der das Neugeborene kurz danach verstorben ist. „Uns ist wichtig, noch in dieser Gesetzgebungsperiode zu zeigen, dass wir als Familienpartei die Betroffenen verstehen und unterstützen wollen,“ betont Sieber