Innenpolitik
Kugler: Suizid ein drängendes Problem

Politik soll das Leben in Staat und Gesellschaft zum Wohle aller organisieren. Und dann gibt es – unabhängig davon – noch das Wohl des einzelnen Menschen, das gelegentlich zu kippen droht. Daher gibt es Hilfen für Menschen in seelischen Notlagen, die am Welttag der Suizidprävention ins Bewusstsein gerufen werden. Es ist der 10. September, dem Monat der psychosozialen Gesundheit.
Mehr Suizide als Verkehrstote
Dazu schreibt Gudrun Kugler, Abgeordnete der ÖVP, auf ihrem Facebook-Account: „Am 10. September macht der Welttag der Suizidprävention auf ein drängendes gesellschaftliches Problem aufmerksam: Jährlich sterben weltweit über 700.000 Menschen durch Suizid – in Österreich sind es dreimal so viele wie Verkehrstote.“
Da in diesen Tagen der assistierte Suizid eines Österreichers bekannt wurde, nimmt Kugler dazu – kritisch – Stellung: „Unser Ziel bleibt es, gemeinsam mit allen relevanten Akteuren eine Gesellschaft zu gestalten, in der Menschen ‚an der Hand, nicht durch die Hand eines anderen‘ sterben‘.“
Kugler: Hilfe in Krisen
Der assistierte Suizid des österreichischen Publizisten war von einer Zeitung durch ein Interview Tage vor dem absichtlichen Ableben angekündigt worden. Dies wird, so Kugler, zu Recht als medienethisch problematisch erachtet. Dies bekräftigt auch Susanne Kummer, Ethikerin, unter Verweis auf Richtlinien des Kriseninterventionszentrums, in einem Gastkommentar in der Tageszeitung Die Presse.
Den Welttag der Suizidprävention nehmen einige Bundesländer, etwa Tirol und Wien, zum Anlass, um auf Hilfen und Unterstützung in Notlagen aufmerksam zu machen, denn der September ist der Monat der psychosozialen Gesundheit.
Zur Vorbeugung gegen Selbstmord meint Kugler: „Suizidprävention wird nicht durch Salonfähigkeit des assistierten Suizids erreicht. Vielmehr addieren sich diese Fälle zu den „herkömmlichen Suiziden“. Die Forschung zeigt klar: Je leichter der Zugang, desto stärker sinkt die Hemmschwelle.“
Eine Übersicht der Anlaufstellen für Menschen in akuten Krisensituationen findet sich u.a. unter suizid-praevention.gv.at
