Innenpolitik

Paket soll Lehrer von Bürokratie entlasten: Zeugnis per Mail

Ein Paket soll nun den Verwaltungsaufwand an Schulen reduzieren und Lehrern mehr Zeit für die Schüler ermöglichen. Mehr Zeit für die Schüler sollen in Zukunft die Lehrer bekommen. Foto: istock / BraunS

Lehrerinnen und Lehrer brauchen Entlastung: Die Bürokratie ist nicht nur ein Phänomen in der Wirtschaft, sondern auch an den Schulen. Mit einem Maßnahmenpaket sollen nun die Verwaltungen an Schulen vereinfacht und das Lehrpersonal entlastet werden. Das Ministerium stellt Mittel und Personal zur Verfügung und beschränkt die Anzahl seiner Mails und Rundschreiben.

 

Bildungsminister Martin Polaschek verhandelte mit der Lehrergewerkschaft das Paket, das nun präsentiert wurde und zunächst als Pilotprojekt bis 2026 angelegt ist. Dafür sind durch Reduzierung von Verwaltungsaufgaben mittels Digitalisierung und den Einsatz von Administratoren rund 80 Millionen Euro vorgesehen.

 

Mehr Zeit für Schüler

Das Projekt verfolgt das Ziel, dass sich Pädagoginnen und Pädagogen in Zukunft wieder verstärkt auf den Unterricht und die Schülerbetreuung konzentrieren können und gleichzeitig Schulleitungen mehr Freiraum für ihre Managementaufgaben erhalten. Die entsprechenden gesetzlichen Änderungen möchte Polaschek noch vor dem Sommer auf den Weg bringen

„Der Verwaltungsaufwand in unseren Schulen nimmt zu, daher brauchen wir Maßnahmen, um diese zu entlasten“, zeigte sich ÖVP-Bildungssprecher Abg. Rudolf Taschner erfreut über das von Bundesminister Martin Polaschek gemeinsam mit dem Bundesvorsitzenden der Lehrergewerkschaft Paul Kimberger vorgestellte Maßnahmenpaket zur Entlastung von Pädagogen.

Das Entlastungspaket 2024 umfasst insgesamt zehn konkrete Maßnahmen, welche die Pädagogen und die Schulleitungen entlasten und die Qualität an den Schulen weiter verbessern sollen, hebt Taschner unter anderem die Schaffung der neuen Funktion einer pädagogisch-administrativen Fachkraft an Pflichtschulen hervor.

 

Pflichtschulen großer Profiteur

Vom Paket sollen besonders die Pflichtschulen profitieren, indem Schulleitungen von organisatorischen Aufgaben entlastet werden. Auch die Einführung von „pädagogisch-administrativen Fachkräften“ ist vorgesehen, die erstmals für solche Tätigkeiten bezahlt werden sollen.

„Durch diese zusätzlichen personellen Ressourcen und die Schaffung von Stunden für Administratorinnen und Administratoren an Pflichtschulen erhalten Schulleitungen und Lehrkräfte künftig bei Aufgaben wie beispielsweise der Stundenplanerstellung oder Fächereinteilungen und Aufsichten und bei der Kommunikation mit Schulpartnern, Eltern und Behörden Unterstützung“, so Taschner weiter.

 

Mehr Anerkennung für Lehrer

Als einen weiteren wichtigen Punkt verweist der Bildungssprecher auf die größere Anerkennung der Tätigkeit der Unterricht gebenden Personen in Deutschförderklassen in der Primarstufe. So ist als erster Schritt eine Zulage in der Höhe von 75 Euro pro Monat im alten Dienstrecht vorgesehen bzw. eine Einrechnung der Tätigkeit in die 23. und 24. Stunde im neuen Dienstrecht im Ausmaß von einer Stunde. Bisher haben Lehrerinnen und Lehrer dafür keine Zulage erhalten bzw. war eine Einrechnung nicht möglich.

Eine Darstellung und Erläuterung des Pakets findet sich auf der Webseite des Bildungsministeriums: HIER

Eine detaillierte Aufstellung der zehn Punkte bietet die Seite schule.at

Derzeit wird auch die Ausbildung für Pädagogen auf kompakte und praxisorientierte neue Studiengänge umgestellt.