Innenpolitik

Neuerungen für Zivildiener

Über Neuerungen und Verbesserungen im Zivildienst berichtete Staatssekretärin Claudia Plakolm. Aus der Praxis erzählten der Zivildiener Elber Islami (l., Lebenshilfe) und Robert Radev (r.), der sich nach dem Zivildienst aufgrund der dortigen Erfahrungen für den Pflegeberuf am Universitätsklinikum St. Pölten-Lilienfeld entschieden hat. Foto: Bka/Dunker

Genau seit einem Jahr ist Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm für Zivildienst zuständig. Ein Rückblick zeigt Reformen und Verbesserungen. Unter anderem können sich Zivildiener seit dem 1. Jänner über mehr Grundvergütung freuen. Ab Herbst folgt die Grundausbildung „Pflege“ sowie die Prüfung der Teilbarkeit des Zivildienstes ab 2024.

 

Aufwertung des Zivildienstes

Die Jugendstaatssekretärin Claudia Plaklom sieht den Zivildienst als Dienst für den Staat. Das heiße aber nicht, dass der Staat nicht dafür sorgen muss, die Voraussetzungen, das Umfeld und die Chancen für die Zivildiener stets zu verbessern, so Plakolm weiter. Dies erfolge im Zuge von Neuerungen und Reformen.

 

Grundausbildung „Pflege“ ab Herbst

Im Juni-Plenum des Nationalrates wurde die Grundausbildung „Pflege“ als Angebot für Zivildiener beschlossen. Dieses sieht als Basis ein Modell „Unterstützung in der Basisversorgung“ vor, genannt UBV-Modul.

Dieses Modul besteht aus einem theoretischen (100 Unterrichtseinheiten) und einem praktischen Teil (40 Stunden) inklusive Abschlussprüfungen. Damit können sich Zivildiener den Zivildienst künftig auf ihre Ausbildung zur Pflege anrechnen lassen.

Plakolm erklärte zur Einführung der Grundausbildung: „Mit der neuen Grundausbildung ‚Pflege‘ schlagen wir gleich drei Fliegen mit einer Klappe: Die Zivildiener bekommen wichtiges Handwerkszeug für ihre wertvolle Aufgabe mit Menschen und eignen sich zusätzliches Wissen an, sie können den Pflegeprofis Basisaufgaben abnehmen und diese so entlasten.“ Außerdem werde der Zivildienst deutlich aufgewertet, weil er auf spätere Pflegeausbildungen angerechnet werden kann, erklärte Plakolm weiter.

 

Was ist das UBV-Modell?

Die Grundausbildung „Pflege“ soll freiwillig für Zivildiener in den Bereichen Krankenanstalten, Sozial- und Behindertenhilfe, Altenbetreuung und Krankenbetreuung sein.

Die erfolgreiche Absolvierung des Ausbildungsmoduls UBV berechtigt unter anderem zur Durchführung folgender Tätigkeiten: Unterstützung bei der Körperpflege, beim An- und Auskleiden, bei der Förderung der Bewegungsfähigkeit und beim Lagern, bei der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme und bei der Einnahme und Anwendung von Arzneimitteln.

 

Ab 2024 soll Teilbarkeit des Zivildienstes

Ab 2024 soll zusätzlich die zeitliche Teilbarkeit des Zivildienstes in begründeten Härtefällen kommen. Dies wird gegenwärtig mit dem Verteidigungsministerium (BMLV) geprüft.

Diese  geplante Regelung soll vor allem in kleineren Familienbetrieben oder bei Saisonarbeitern zum Einsatz kommen.

 

Zivildienst in Zahlen

Etwas mehr als 9.000 junge Männer haben sich im 1. Halbjahr 2023 für den Zivildienst entschieden, das ist ein Plus von rund zwei Prozent im Vergleich zum 1. Halbjahr 2022.

Trotz der geburtenschwachen Jahrgänge, der großen Zahl an Untauglichen und der alternativen Freiwilligendienste konnte der Bedarf an Zivildienern im ersten Halbjahr zu 87 % gedeckt werden. Eine hundertprozentige Bedarfsdeckung ist wegen kurzfristiger Ausfälle (Erkrankungen, Aufschüben wegen Ausbildungen, Befreiungen von der Zivildienstleistung aus wichtigen Gründen) nicht möglich.

Über Neuerungen und Verbesserungen im Zivildienst berichtete Staatssekretärin Claudia Plakolm. Aus der Praxis erzählten der Zivildiener Elber Islami (l., Lebenshilfe) und Robert Radev (r.), der sich nach dem Zivildienst aufgrund der dortigen Erfahrungen für den Pflegeberuf am Universitätsklinikum St. Pölten-Lilienfeld entschieden hat. Foto: Bka/Dunker
Über Neuerungen und Verbesserungen im Zivildienst berichtete Staatssekretärin Claudia Plakolm. Aus der Praxis erzählten der Zivildiener Elber Islami (l., Lebenshilfe) und Robert Radev (r.), der sich nach dem Zivildienst aufgrund der dortigen Erfahrungen für den Pflegeberuf am Universitätsklinikum St. Pölten-Lilienfeld entschieden hat. Foto: Bka/Dunker