Innenpolitik

Wegen Kickl & Belakowitsch: Hunderte Parteiaustritte bei FPÖ

Die FPÖ erhält Austritts-Mitteilungen (Bildmontage; Credits: Parlamentsdirektion / Thomas Topf / Johannes Zinner)

Hunderte FPÖ-Mitglieder kehren der Freiheitlichen Partei den Rücken – alleine in Wien! Das bestätigte der Gesundheitssprecher der FPÖ-Wien, Wolfgang Seidl, gegenüber der Tageszeitung „Österreich“. Der Grund für die hunderten Parteiaustritte in der Bundeshauptstadt: Die ständige Verbreitung von Corona Fake News, etwa durch Dagmar Belakowitsch, die Angriffe auf Polizisten bei FPÖ-Corona-Demos und die absurden Corona-Vorschläge von FPÖ-Chef Herbert Kickl.

 

Hunderte Austritte in Wien, im Bund Situation „sehr schlimm“

Hunderten FPÖ-Mitgliedern wurde es zu viel: Die dauerhafte Verbreitung von Corona Fake News durch die Parteigranden, die Angriffe auf Polizisten bei Corona-Demos und das „ständige Geschwurbel“ der FPÖ Führung. Die Konsequenz: Den Freiheitlichen laufen hunderte Mitglieder davon – alleine in Wien.

Auch auf Bundesebene ist die Stimmung in der freiheitlichen Partei „sehr schlimm“, wie Seidl gegenüber der Tageszeitung Österreich berichtet. Das sei aber kein Wunder: „Wenn auf einer FPÖ-Corona-Demonstration Polizisten attackiert werden, noch dazu von einem hochrangigen Funktionär der FP-Jugend, dann reißt unseren Mitgliedern die Hutschnur“, bilanziert ein weiterer Blauer Insider gegenüber Österreich.

 

„Hätte es unter Jörg Haider nicht gegeben“

Die Beweggründe der hunderten Mitglieder, die der FPÖ nun den Rücken kehren, scheint auch FPÖ-Ex-Vizekanzlerin Susanne Riess zu verstehen. So erklärte Riess gegenüber der Tageszeitung „Kurier“, dass es die Corona-Politik von Herbert Kickl in der FPÖ unter Dr. Jörg Haider „nicht gegeben hätte“.

Riess erklärte bei ihrem Austritt aus der Regierung zwar, dass sie sich nicht mehr in die Politik einmischen wolle, wegen der Politik von Kickl müsse sie aber ihr „Schweigegelübte“ brechen. „Ich halte die Politik von Herbert Kickl für verantwortungslos und verstehe auch nicht, dass man dagegen nicht mehr unternehmen kann“, übt Riess deutliche Kritik an Kickl.

Zudem bekomme sie „Gänsehaut“, wenn Kickl im Deckmantel der Demokratie zu Demonstrationen aufrufe. „Mir fehlt hier die Gegenwehr der demokratischen Kräfte im Land“, so Riess.

 

Andras Mölzer - Foto: AG Gymnasium Melle; iStock / MarsBars

FPÖ-Urgestein Andreas Mölzer unterstützt die Impfpflicht und erklärt, dass er wahrscheinlich ohne Impfung „auf der Intensivstation“ gelandet sei. – Foto: AG Gymnasium Melle; iStock / MarsBars

„Gros der Wissenschaft“ empfiehlt Impfpflicht

Im ORF Report am erklärte das FPÖ-Urgestein Andreas Mölzer vergangene Woche, dass er für eine Impfpflicht sei. Schließlich hat es „keinen Sinn“, einen Widerstand gegen etwas zu leisten, dass „das Gros der Wissenschaft empfiehlt“. Damit positioniert sich ein weiteres FPÖ-Schwergewicht klar gegen die Anti-Impf-Linie von FPÖ-Chef Herbert Kickl.

Andreas Mölzer erklärte zudem, dass er bereits zwei Mal geimpft ist. Eine anschließende Corona-Infektion überstand Mölzer „mit relativ leichtem Verlauf.“ Klar ist für ihn auch, dass er sich „ein drittes Mal impfen lassen“ wird. Ohne Corona-Schutzimpfung wäre Mölzer wahrscheinlich auf der Intensivstation gelandet, wie das FPÖ-Urgestein selbst bestätigte.

Man kann also bilanzieren, dass sich aufgrund von Kickls Corona-Politik immer mehr FPÖ-Funktionäre und Mitglieder von der Partei abwenden. Dieser Trend wird auch mit ziemlicher Sicherheit nicht abbrechen: So erklärte Kickl erst kürzlich, erneut eine FPÖ-Corona-Demo organisieren zu wollen…