Innenpolitik

WIFO-Chef mit Vorschlag: Stromrechnungsdeckel statt Preisdeckel

Gegen einen Preisdeckel, aber für einen Stromrechnungsdeckel spricht sich WIFO-Chef Gabriel Felbermayr aus. Somit müssten Haushalte durch "Freistrom" weniger für den Stromverbrauch bezahlen. Foto: istock / vchal

Nachdem die Bundesregierung zur Entlastung der Menschen bereits mehrere Pakete im Gesamtausmaß von 50 Milliarden Euro beschlossen hat, wird die Diskussion um weitere Maßnahmen fortgeführt. Nun lässt WIFO Chef Gabriel Felbermayr mit einem neuen Vorschlag aufhorchen.

 

Experten gegen Strompreisdeckel

Seit Tagen überschlagen sich Parteien und Institutionen mit Vorschlägen, mit welchen Maßnahmen die steigenden Energiepreise gedämpft werden sollen. Vom klassischen Preisdeckel, wie ihn zum Beispiel die SPÖ fordert, raten viele Experten ab. Dies könne nicht national, sondern nur auf europäischer Ebene geregelt werden. Nun kommt aber Schwung in die Diskussion mit einem neuen Vorschlag von WIFO-Chef Gabriel Felbermayr, wie mehrere Medien berichten.

 

Stromrechnungsdeckel durch „Freistrom“

Der neue Chefökonom des WIFO spricht sich zwar gegen einen Strompreisdeckel aus, bringt aber mit einem Stromrechnungsdeckel einen neuen Vorschlag in die Diskussion ein. Konkret würde dies bedeuten, dass Haushalte einen gewissen Anteil ihres Jahresstromverbrauchs als „Freistrom“ erhalten, und dieser Teil vom Staat übernommen wird. Somit würden Konsumenten und Unternehmen auf der Abrechnung zwar sehen was der Strom kostet, würden aber einen geringeren Anteil bezahlen und könnten sich somit zum Beispiel auf die Kosten vom Vorjahr annähern. Ähnliche Vorschläge werden auch schon in Deutschland diskutiert. So schlägt die CDU vor, statt einen Preisdeckel einzuführen, einen gewissen Teil des Jahresstromverbrauchs zum Preis vor Ausbruch des Krieges in der Ukraine den Verbrauchern zu verrechnen. Die Differenz soll der Staat übernehmen.

 

Twitter

Mit dem Laden des Tweets akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Twitter.
Mehr erfahren

Inhalt laden

 

„Interessanter Vorschlag“

Auch Finanzminister Magnus Brunner meinte im Vorfeld des heutigen Treffens der EU-Finanzminister in Brüssel, dass ein allgemeiner Preisdeckel nicht national geregelt werden kann und nur auf europäischer Ebene vorstellbar sei. Den Vorstoß eines Stromrechnungsdeckels von WIFO-Chef Felbermayr findet Brunner einen „interessanten Vorschlag“.