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Krieg und Frieden

Der Papsthügel bei Köln, errichtet mit Erde aus 70 Nationen für den Weltjugendtag 2005. Foto: Rike, pixelio.de

Was tun? Alle ersten Antworten liegen unter den Trümmern von Mariupol. Zerbombt und zerschossen von der russischen Armee. Der größte Staat der Welt überfällt einen kleinen Nachbarn. Gemessen daran, wie weit Entspannung schon war, ist Russlands Angriff auf die Ukraine ein historischer Zivilisationsbruch.

Österreichs und Europas Linken fehlen die Worte. Ihren Antiimperialismus haben sie nur gegen die USA auf die Straße getragen. Ihre internationale Solidarität galt noch nie den Opfern des russischen Panzer-Kommunismus. Und das rote Wien äußert sich eher zur sexuellen Freiheit im Ortsgebiet als zur politischen in der Ukraine. Schändlich.

Als tatkräftig und beherzt erwies sich Bundeskanzler Karl Nehammer. Seine Moskau-Reise zu Präsident Putin gilt internationalen Experten als letzter Versuch, die Verbindung zwischen Europa und Moskau nicht einreißen zu lassen. Es wird dennoch passieren. Österreich braucht jedoch funktionierende Leitungen nach und von Russland. Für klärende Worte aber vor allem für wärmendes Gas. Das hat Putin bestätigt und Nehammer nach Hause gebracht. Gut so.

Für Verständigung sorgen, Sicherheit geben, für Frieden einsetzen. Das hat Nehammer getan. Mehr kann man nicht tun. Die erregte Nörgelei in überhitzten Blasen ist peinlich und beschämend. Hier fehlt es an Verantwortung, die die Regierung hingegen wahrnimmt.