Nachgefragt

Nachgefragt: Im Gespräch mit Claudia Plakolm

Mit Claudia Plakolm als erste Jugendstaatssekretärin hat die Jugend in Österreich eine aus ihren Reihen in der Regierung. Foto: BKA/Melicharek

Eine Junge für die Jungen. Mit Claudia Plakolm als erste Jugendstaatssekretärin hat die Jugend in Österreich eine aus ihren Reihen in der Regierung. Durch ihre zugängliche Art und Weise hat sie ein offenes Ohr für die Anliegen der Jugend. Zur-Sache hat die Staatssekretärin getroffen und mit ihr über die Jugendthemen und ihre Erfolge als Staatssekretärin gesprochen. 

Zur-Sache: Sie sind die erste Jugendstaatssekretärin Österreich? Wie haben Kolleginnen und Kollegen in der Politik, in der Sozialpartnerschaft und in Jugend-Organisationen darauf reagiert?

Claudia Plakolm: Es ist ein großes Privileg, als Jugendstaatssekretärin den Fokus der Politik auf junge Themen rücken zu dürfen. Natürlich muss man sich gerade als Junge in der Politik den Respekt auch erarbeiten und teilweise auch erkämpfen. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass das mit harter Arbeit gut funktioniert, wir konnten im ersten Jahr schon einiges bewegen.

 

Mit welchen Entscheidungen/Maßnahmen wurde das Leben für die jungen Menschen des Landes verändert / verbessert?

Mit der Anhebung des Zivildiener-Grundentgeltes, der Erhöhung der Bundesjugendförderung für Jugendvereine um 20 % sowie dem 20 Mio. € Projekt „Gesund aus der Krise“ für psychische Gesundheit bei Jugendlichen, ist schon einiges gelungen! Besonders schön daran ist, dass wir Dinge wie die Erhöhung der Bundesjugendförderung parteiübergreifend einstimmig beschließen konnten. Auf den letzten Metern des Jahres konnten wir zudem noch das Bestellerprinzip bei Maklergebühren finalisieren. Künftig zahlt also der der beauftragt, früher wurden diese Kosten oft auf Mieter übertragen. Es gibt noch genug zu tun – von besseren Rahmenbedingungen für das Ehrenamt, über die Krisenbekämpfung bis zum leistbaren Wohnen. Ich freue mich, die Ärmel hochzukrempeln und am einem besseren Österreich mitzuarbeiten.

 

Zusätzlich zu den Jugend Agenden sind Sie auch für Lehre, Zivildienst und Ehrenamt zuständig. Diese Themen werden in Österreich oft stiefmütterlich behandelt. Was sollte sich an Meinungen dazu ändern? Wie kann dies erreicht werden?

Für alle drei Bereiche gilt so wie ich das wahrnehme eines: Sie sind alle drei essentiell für den Standort Österreich. Die Lehre ist heute keine berufliche Einbahnstraße, sondern eine Karriereautobahn mit der später alle Wege offen stehen. Der Zivildiener ist für viele junge Männer der Türöffner in soziale Berufe und das Ehrenamt und ohne das Ehrenamt würde vieles in Österreich nicht funktionieren – vom gesellschaftlichen Miteinander bis zum Rettungswesen. Deshalb gebe ich, gemeinsam mit der gesamten Bundesregierung, diesen Bereichen starke Priorität.

 

Sie treffen Jugendliche aus/in allen Regionen Österreich. Was bewegt die Jugend?

Junge Menschen haben aktuell mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen. Sie sind gleich stark von Teuerung betroffen wie ältere Menschen, haben aber kaum Ersparnisse auf die sie zurückgreifen können. Deshalb unterstützen wir sie einerseits mit den Direkthilfen, andererseits mit strukturellen Maßnahmen wie der Abschaffung der kalten Progression. Damit fällt es jungen Menschen leichter, in Zukunft etwas für sich zu schaffen. Die Frage von Perspektive beschäftigt viele junge Menschen, die das Gefühl haben, sich nichts mehr aufbauen zu können. Deshalb ist es zum Beispiel wichtig, dass die staatlichen Nebengebühren auf das erste Eigenheim abschaffen. Wenn die eigene Wohnung oder das eigene Haus wieder leistbarer wird, fördert das auch die Motivation, auf etwas hinzuarbeiten.

 

Wo feiern Sie lieber: Bei einem „Dorffestl“ oder in einem Club in der Stadt?

Ganz klar Dorffestl.

 

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