Innenpolitik

2025: Vieles neu an Schulen und Unis

Für Schüler, Studenten und angehende Lehrer bringt das Jahr 2025 ein paar Neuerungen und Veränderungen. Foto: istock/urbazon

In den Klassenzimmern und Hörsälen des Landes kommt es 2025 zu Veränderungen bzw. Neuerungen. Das Bildungssystem soll dadurch moderner und flexibler werden.  

 

Praxisorientierte Volksschullehrer-Ausbildung

Ab Herbst 2025 wird die Lehrerausbildung für Volksschulen praxisnäher gestaltet. Die neuen Lehrpläne sehen verstärkte Vorbereitung auf Elternarbeit, Gewaltprävention und mehr Praxisanteile vor. Außerdem werden erstmals verpflichtend Themen wie Demokratiebildung, Inklusion, Diversität und Digitalisierung in das Studium integriert. Die Struktur des Studiums wird auf drei Jahre Bachelor- und zwei Jahre Masterstudium umgestellt, eine Reform, die für die Lehrerausbildung in der Sekundarstufe erst 2026/27 greift.

 

Neue Matura-Option: Abschließende Arbeit statt VWA

Für die rund 20.000 Maturanten an der AHS steht 2025 erstmals eine Alternative zur klassischen VWA zur Verfügung. Mit der „Abschließenden Arbeit“ können Jugendliche nun auch forschende, gestalterische oder künstlerische Projekte einreichen. Beispiele sind Multimediaprodukte, Videoreportagen, Podcasts oder empirische Erhebungen samt Interpretation.

Die Reform wurde eingeführt, um zeitgemäße Ansätze zu fördern, insbesondere angesichts neuer Herausforderungen durch KI-gestützte Technologien wie ChatGPT. Dennoch entschieden sich im ersten Jahr nur 400 Jugendliche für das neue Modell, da die Einführung kurzfristig erfolgte. Bis zum Schuljahr 2028/29 bleibt zusätzlich die Option, anstelle der VWA oder „Abschließenden Arbeit“ eine weitere mündliche oder schriftliche Prüfung abzulegen.

 

Reformen an Berufsbildenden mittleren Schulen

An BMS werden die bisherigen Abschlussarbeiten für jährlich 10.000 bis 15.000 Schüler vollständig abgeschafft. Stattdessen sollen neue Reflexionsinstrumente im Fachunterricht eingeführt werden, um den Praxisbezug weiter zu stärken.

 

Neue Lehrpläne für Sonderschulen

Ab Herbst 2025 erhalten die rund 30.000 Kinder mit Sonderpädagogischem Förderbedarf modernisierte Lehrpläne. Diese orientieren sich an den Stundentafeln von Volks- und Mittelschulen, sind jedoch im Schwierigkeitsgrad und den didaktischen Ansätzen auf die spezifischen Bedürfnisse der Kinder angepasst.

 

PISA-Tests mit Fokus auf Naturwissenschaften

Ein weiterer Schwerpunkt im Jahr 2025 ist die Teilnahme von 15- bis 16-jährigen Schülern an der PISA-Studie der OECD. Im Fokus stehen dabei Naturwissenschaften, ergänzt durch die Bereiche Lesen, Mathematik und das Thema „Lernen in einer digitalen Welt“. Die Ergebnisse der Tests werden Ende 2026 erwartet.

 

Maßnahmen für Junglehrkräfte

Um Lehramtsstudierende während ihres Masterstudiums zu entlasten, dürfen sie künftig nur noch maximal die Hälfte einer Unterrichtsverpflichtung übernehmen und nicht als Klassenvorstand eingesetzt werden – außer, sie stimmen dem ausdrücklich zu oder können nicht den geforderten Studienfortschritt nachweisen. Fachfremder Unterricht und Dauermehrdienstleistungen sind verboten. Gleichzeitig soll die Dienstrechtsnovelle sicherstellen, dass der Bachelorabschluss nicht zum Standard wird: Junglehrer müssen ihr Masterstudium innerhalb von acht Jahren abschließen, um in eine höhere Gehaltsstufe aufzusteigen.

 

Erste Zugangsbeschränkungen für deutschsprachige Masterstudiengänge

Mit Beginn des Studienjahres 2025/26 dürfen Universitäten bei deutschsprachigen Masterstudiengängen Aufnahmeverfahren einführen, wenn diese überlaufen sind. Voraussetzung ist, dass die Kriterien für solche Beschränkungen – etwa Platz- oder Personalengpässe – in den Leistungsvereinbarungen mit dem Bildungsministerium definiert sind.

 

ÖH-Wahl vom 13. bis 15. Mai

Im Mai stehen außerdem die Wahlen zur Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) an, bei denen die Studenten ihre Vertretung für die kommenden zwei Jahre neu bestimmen können.