News

53 Milliarden für Netzausbau

Die Digitalisierung und die Energiewende erfordern mehr Strom, daher muss Österreichs Stromnetz ausgebaut werden. Foto: Klaus Freidl/pixelio.de

Laut einer Studie von Prognos müssen in den kommenden Jahrzehnten rund 53 Milliarden Euro in den Ausbau des österreichischen Stromnetzes investiert werden, berichtet Christian Jimmy Tesch, Geschäftsführer von oecolution. Er präsentiert in einem Experten-Interview neue Lösungen für Strom- und Kostenmanagement.

 

Netz muss ausgebaut werden

Der Grund für den nötigen Ausbau ist bekannt: Die Digitalisierung und die Energiewende bedeuten mehr Stromverbrauch. Durch Wärmepumpen, E-Mobilität, neue Industrieprozesse. Gleichzeitig wird Strom dezentraler erzeugt, vor allem durch Photovoltaik und Wind. Was früher in wenigen Großkraftwerken produziert und planbar verbraucht wurde, wird heute regional verteilt erzeugt und vielfälftig genutzt.

Ohne stärkere Leitungen, neue Umspannwerke und intelligente Steuerungssysteme wird die Energiewende nicht funktionieren.

 

Technik ist eine Lösung, Verhalten die zweite

In der neuen Folge des Podcasts oeco?logisch! spricht Tesch mit Ravi Srikandam, Senior-Projektleiter bei Prognos, über Produktion, Verteilung und Nutzung von Strom. Eine zentrale Aussage ist lautet: „Je gleichmäßiger die Auslastung des Netzes, desto weniger Netzausbau brauchen wir.“

Es geht nicht nur um Technik, sondern auch um Verhalten, erklärt oecolution-Geschäftsführer Christian Tesch. Die PV-Anlage kann auch Speicher füllen, statt das Netz zu belasten. Nicht jedes E-Auto muss um 18 Uhr laden. Nicht jede Waschmaschine muss laufen, wenn der Strom am teuersten ist. Flexibilität ist der Schlüssel

  • auf der Verbrauchsseite: durch intelligente Steuerung, zeitversetzte Nutzung, Speicher,
  • auf der Erzeugerseite: durch Lastmanagement, Einspeiseregelungen, Speicherintegration,
  • im Denken: bei der Frage, wie viel Infrastruktur wir wirklich brauchen und wer sie bezahlen soll.

Weitere Themen: Wie sich Netzentgelte entwickeln. Welche Optionen es gibt, sie fair zu finanzieren? Und wie sind stark steigende Kosten für Haushalte und Industrie vermeidbar?

Hier geht’s zur Podcast-Folge: https://oecologisch.podigee.io/58-ravi-srikandam

Weitere Infos und Energieminister Wolfgang Hattmannsdorfer zum Thema: