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800 neue Studienplätze: Rekordausbau der Fachhochschulen ab 2025
Zum 30-jährigen Jubiläum der Fachhochschulen in Österreich kündigt Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsminister Martin Polaschek eine weitere Ausbauoffensive an: Ab dem Studienjahr 2025/26 werden 800 zusätzliche bundesfinanzierte Studienplätze geschaffen. Dies stellt den größten Ausbau der Fachhochschulen seit der Jahrtausendwende dar.
„Die Fachhochschulen sind eine unverzichtbare Säule unseres Hochschulsystems. Anlässlich des 30. Jubiläums ihrer Erfolgsgeschichte haben wir uns dazu entschlossen, dass wir in diesem dritten Ausbauschritt der aktuellen Planungsperiode 2023/24 bis 2025/26 Fachhochschulen in allen Bundesländern ausbauen. Daher fiel die Entscheidung, diesmal einen Rekordausbau vorzunehmen und 800 zusätzliche FH-Studienplätze für Anfängerinnen und Anfänger zu vergeben“, erläuterte Polaschek die Maßnahme.
Dieser Ausbau ist dringend notwendig, um den wachsenden Bedarf an Fach- und Führungskräften auf dem Arbeitsmarkt zu decken. Die neuen Plätze konzentrieren sich vor allem auf zukunftsorientierte und nachgefragte Bereiche wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit sowie andere Fachbereiche mit hohem Fachkräftebedarf, wie Polaschek im Pressegespräch am IMC Krems erläuterte.
Österreich braucht Fachkräfte, wie Arbeitsminister Martin Kocher diese Woche – einmal mehr – sagte.
Fokus Soziale Arbeit
Besonders stark wird das Fachhochschulstudium Soziale Arbeit ausgebaut: In allen neun Bundesländern werden zusätzliche Studienplätze geschaffen, insgesamt 239 neue Plätze ab 2025/26. „Es handelt sich um einen wichtigen Schritt, um mehr Fachkräfte in der Sozialarbeit hervorzubringen. Wir benötigen sie in vielen Lebensbereichen, allen voran an den Schulen und in der Familienarbeit – und das in allen Regionen Österreichs“, betont Polaschek.
Studiengang Gebärdensprachedolmetsch
Eine weitere erfreuliche Neuerung ist die Einführung eines Bachelorstudiengangs für Gebärdensprachdolmetsch an der FH Kärnten sowie die Erweiterung bestehender Plätze an der FH Gesundheit Tirol.
„Wir richten einerseits an der FH Kärnten einen völlig neuen Bachelorstudiengang mit 30 Studienplätzen ein, andererseits kommen die 25 bestehenden Studienplätze an der FH Gesundheit Tirol dazu, deren Finanzierung der Bund übernimmt“, so Polaschek.
Dies soll mehr Menschen die Möglichkeit bieten, sich für den Beruf des Gebärdensprachdolmetschers zu entscheiden und die Akademisierung der Gebärdensprache vorantreiben.
„Die zusätzlichen Studienplätze in den stark nachgefragten Disziplinen sind ein richtiger und wichtiger Schritt für den Ausbau unserer Hochschulen und für die vielen Studieninteressierten, die auf einen Studienplatz in diesen Bereichen hoffen“, sagt Ulrike Prommer, Präsidentin der Österreichischen Fachhochschul-Konferenz (FHK).
Die Einführung der Gebärdensprache in das Hochschulsystem „ist ein zukunftsorientierter Schritt, den wir sehr begrüßen. Österreich muss in den nächsten Jahren alles daransetzen, den hohen Bedarf an akademisch-qualifizierten Fachkräften nachzukommen“, meinte Prommer.
15 neue Studienangebote
Insgesamt entstehen durch den Ausbau 15 neue Studienangebote und 29 Erweiterungen bestehender Studiengänge. Der Fokus liegt dabei auf den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik), Digitalisierung und Nachhaltigkeit, die 351 der neuen Plätze ausmachen.
Von den insgesamt 44 Vorhaben, die eine Finanzierungszusage bekommen haben, entfallen 15 auf neue Studienangebote und 29 auf die Ausweitung bestehender Studiengänge. Alle 19 Fachhochschulen, die sich an der Ausschreibung für den FH-Ausbau 2025/26 beteiligt haben, profitieren von der Zuteilung.
2 Milliarden Euro für neue Studienplätze
Für den Ausbau der Fachhochschulen werden von 2024 bis 2027 mehr als 2 Milliarden Euro investiert. Allein für den aktuellen Ausbau stellt der Bund bis 2027 rund 94,5 Millionen Euro zur Verfügung.
Mit diesen Maßnahmen wird der Fachhochschul-Entwicklungs- und Finanzierungsplan 2023/24 bis 2025/26 übertroffen: Anstatt der geplanten 1.050 neuen Studienplätze in zukunftsorientierten Bereichen werden nun insgesamt 1.503 zusätzliche Plätze geschaffen.