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Arbeitsmarkt zeigt sich weiter krisenfest

Der Vorschlag für die Lieferketten-Richtlinie muss verbessert werden, fordert Wirtschaftsminister Martin Kocher. Noch würden zu viele Verpflichtungen auf kleinere und mittlere Unternemen überwälzt werden. Foto: Bka/Regina Aigner

Der österreichische Arbeitsmarkt zeigt sich nach wie vor robust. Der von Experten prognostizierte Anstieg der Arbeitslosigkeit fällt nicht so stark aus wie erwartet. Die Wirtschaftsleistung steigt trotz Unsicherheiten weiter an.

 

Ursachen für Entwicklung am Arbeitsmarkt

Knapp 310.000 Personen sind aktuell beim AMS als arbeitslos oder in Schulung gemeldet: 240.000 davon sind auf Jobsuche, 70.000 befinden sich in Schulungsmaßnahmen des AMS. Die Arbeitslosigkeit liegt somit Mitte Juni auf ähnlichem Niveau wie zu Monatsbeginn, wie das Arbeitsministerium am Dienstag in einer Aussendung mitteilte.

„Der leichte Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, der vor einigen Wochen begonnen hat, setzt sich weiter fort, fällt jedoch deutlich geringer aus als von vielen Expertinnen und Experten befürchtet“, kommentiert Arbeitsminister Martin Kocher die neuen Zahlen.

„Im Vergleich zu Mitte Juni 2022 sind aktuell 9.249 Personen mehr arbeitslos oder in Schulung. Hintergrund ist die nach dem Rekordjahr 2022 abgekühlte Konjunktursituation, die statistische Erfassung von vertriebenen Ukrainerinnen und Ukrainern sowie mehrere weitere Effekte, die auf den Arbeitsmarkt wirken, wie zum Beispiel höhere Rohstoffpreise in der Baubranche“, so Kocher weiter.

 

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Kocher „Arbeitsmarkt ist krisenresistenter geworden“

Trotz des leichten Anstiegs fällt der der  Vergleich mit den Vorjahren nach wie vor positiv aus. „Erfreulich ist, dass die Arbeitslosigkeit aktuell um 21.186 Personen geringer ist als Mitte Juni 2019, also vor Beginn der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Einschränkungen der Wirtschaft. Die Entwicklung zeigt – trotz des nunmehrigen leichten Anstiegs – von einem robusten Arbeitsmarkt, der durch die Schwierigkeiten der letzten Jahre krisenresistenter geworden ist und negative Effekte besser abfedern kann“, so Kocher.

Bereits im Mai hatten sich gezeigt, dass die Wirtschaft von einem Beschäftigungsrekord und stabilem Arbeitsmarkt geprägt ist.

 

Sanierung kika/Leiner „große Herausforderung“

Stellung bezog Kocher auch zum Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung für die Möbelkette Kika/Leiner, welches am Dienstag eröffnet wurde.

Der Arbeitsminister sicherte den Betroffenen die volle Unterstützung des AMS zu.

„Diese Situation stellt zweifellos eine große Herausforderung für die Betroffenen und ihre Familien dar. Wir werden in enger Abstimmung mit dem AMS alles tun, damit die Beschäftigten in der jetzigen Arbeitsmarktsituation mit vielen offenen Stellen rasch wieder einen neuen Job finden. Das AMS ist daher bereits in engem Austausch mit dem Unternehmen darum bemüht, individuelle Lösungen zu finden und wird zentrale Ansprechpartner bereitstellen, die die Vermittlung der betroffenen Personen unterstützen. Natürlich hat die Insolvenz eines Unternehmens von dieser Größe auch Auswirkungen auf den Standort und den österreichischen Staatshaushalt. Ich begrüße es deshalb ausdrücklich, dass die Finanzprokuratur nun die genauen Umstände prüfen wird“, so Kocher.

 

Wirtschaft wächst erneut

Vor Kurzem erschien eine neue Konjunkturprognose der OECD, zu der Kocher meint: „Die leicht angehobene Konjunkturprognose der OECD für Österreich bestätigt die Stabilität und Krisenfestigkeit unseres Standorts. Trotz der volatilen wirtschaftlichen Bedingungen ist die heimische Wirtschaft zuletzt erneut leicht gewachsen. Diese positive Entwicklung zeigt, dass die umfangreichen Maßnahmen der Bundesregierung zur Stützung der Haushalte und der Unternehmen in den letzten Jahren wirksam waren.”

Der Vorschlag für die Lieferketten-Richtlinie muss verbessert werden, fordert Wirtschaftsminister Martin Kocher. Noch würden zu viele Verpflichtungen auf kleinere und mittlere Unternemen überwälzt werden. Foto: Bka/Regina Aigner
Der Vorschlag für die Lieferketten-Richtlinie muss verbessert werden, fordert Wirtschaftsminister Martin Kocher. Noch würden zu viele Verpflichtungen auf kleinere und mittlere Unternemen überwälzt werden. Foto: Bka/Regina Aigner