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Asylanträge gehen weiter zurück

Die für April veröffentlichte Asylstatistik des Innenministeriums zeigt einen deutlichen Rückgang bei den Asylanträgen in Österreich. Insgesamt wurden im April 1.412 Asylanträge gestellt – das entspricht einem Minus von 38 Prozent im Vergleich zum April des Vorjahres.
Am Samstag veröffentlichte das Innenministerium auf der Homepage die aktuellen Asylzahlen für Monat April. Der Trend zeigt weiter nach unten. Die Asylanträge gehen zurück und auch der Familiennachzug nimmt ab. Interessantes Detail: Zwei Drittel der Anträge betreffen keine Erstanträge, sondern sind Folgeanträge oder Anträge von in Österreich geborenen Kindern. Bereits im Vormonat gingen die Asylanträge zurück.
Karner: „Maßnahmen wirken“
Innenminister Gerhard Karner sieht in den Zahlen einen klaren Beleg für die Wirksamkeit der gesetztenMaßnahmen: „Der starke Rückgang zeigt, dass der Stopp des Familiennachzugs sowie der konsequente Kampf gegen die Schleppermafia Wirkung zeigen. Das ist kein Grund zum Jubeln, sondern ein Auftrag, hart in diese Richtung weiterzuarbeiten. Das Ziel bleibt: die illegale Migration gegen Null drängen. Durch den Rückgang können wir auch bei Asyl umfassend einsparen und mehr in die Sicherheit investieren“, so der Minister.
Starker Rückgang bei Syrien
Von syrischen Staatsangehörigen wurden im April 329 Anträge gestellt – ein Rückgang um 75,7 Prozent gegenüber 2024. Nur ein Drittel dieser Anträge waren Erstanträge. Der Großteil entfiel auf Kinder, die in Österreich geboren wurden. Ausschlaggebend sei unter anderem das Aussetzen von Asylanträgen nach dem Fall des Assad-Regimes sowie eingeleitete Aberkennungsverfahren.
An der Spitze der Statistik steht Afghanistan mit 512 Asylanträgen, von denen rund 23 Prozent neu sind. Der Rest sind Folgeanträge bzw. Anträge von in Österreich geborenen Kinder. Hier wirkt weiter eine Entscheidung des EuGH nach, dass für afghanische Frauen kein individuelles Verfahren geführt werden muss. Deshalb stellen weibliche Schutzberechtigte in Österreich Anträge auf Asyl, wenn nur subsidiärer Schutz gewährt wurde.
Familiennachzug: Massive Reduktion
Auch beim Familiennachzug macht sich die restriktive Linie bemerkbar: Gab es im April 2024 noch 961 tatsächliche Einreisen, waren es heuer nur noch 138 – ein Rückgang um rund 86 Prozent. Erst vor wenigen Wochen wurde vom Nationalrat der Stopp des Familiennachzugs beschlossen. (Zur-Sache berichtete)
Europaweiter Trend bestätigt Rückgang
EU-weit zeigt sich ein ähnliches Bild: Die Zahl der Asylanträge in Europa (inkl. Schweiz und Norwegen) sank im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent auf rund 261.000. Besonders starke Rückgänge gab es in Zypern (-78 %), Rumänien (-61 %), Bulgarien (-58 %), den Niederlanden (-46 %), Deutschland (-42 %) und Italien (-27 %).
Effizienz bei Entscheidungen und Abschiebungen
Das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) hat im April 10.688 Verfahren negativ beschieden oder eingestellt. In 3.593 Fällen wurde Schutz gewährt, während 619 Personen freiwillig auf Asyl verzichteten und Österreich verließen. Besonders geringe Chancen auf Asyl haben Antragsteller aus Indien (0 %), Marokko (0,7 %) und Georgien (2,8 %). Hier setzt das BFA verstärkt auf Schnell- und Eilverfahren.
Bis Ende April wurden 4.630 Personen abgeschoben, wobei rund die Hälfte die Ausreise selbst antrat. 345 Dublin-Überstellungen wurden durchgeführt – unter anderem 50 Syrer und 40 Marokkaner. Seit Jahresbeginn 2025 haben mehr als 300 Syrer Österreich verlassen. Das ist um ein Drittel mehr als in den beiden Jahren 2023 und 2024 zusammen.
Grundversorgung: Deutliche Entlastung
Aktuell befinden sich 63.065 Personen in Grundversorgung – ein deutlicher Rückgang gegenüber den knapp 93.000 Personen Anfang 2023. Auch die Zahl der Bundesquartiere konnte deutlich reduziert werden – von über 30 auf aktuell nur noch acht. Das eröffnet Spielraum für Einsparungen im Asylbereich, wie das Innenministerium betont.
