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Die Polizei in den Bergen: Fast 11.000 Einsätze und 266 Todesfälle in einem Jahr

Eine Vielzahl von Einsätzen der Polizei findet im alpinen Raum statt. Allein in den letzten 12 Monaten gab es fast 11.000 Einsätze. Foto: iStock/Leonsbox

Nach dem ersten Schneefall in den Bergen und dem bevorstehenden Start in die Wintersaison wurde jetzt auch die Bilanz der Alpinen Einsatzgruppen (AEG) der österreichischen Polizei für das vergangene Jahr vorgelegt. Zwischen 1. November 2024 und 28. Oktober 2025 wurden 10.851 Einsätze registriert, von denen 266 mit Todesfolge endeten. An den Einsätzen waren 16.317 Personen beteiligt – von Einsatzkräften über Rettungspersonal bis hin zu den betroffenen Bürgern.

 

Aufgabenfeld der Alpinen Einsatzgruppen

Die AEG sind flächendeckend für Sicherheit, Ordnung und Ermittlungen im alpinen Raum zuständig. Zu ihren Kernaufgaben zählen die Erhebung von Notlagen und Unfällen im Gebirge, Such‑ und Fahndungsaktionen, der Sicherheits‑ und Ordnungsdienst in alpinen Ballungsräumen, Grenzüberwachung, Einsätze bei Großereignissen sowie Streifendienst im alpinen Gelände. Auch die Rettung von in Not geratenen Personen und die Mitwirkung bei Rettungseinsätzen gehören zum täglichen Geschäft.

Innenminister Gerhard Karner betonte die Bedeutung der Alpinpolizei. „Zwei Drittel Österreichs sind alpines Gelände – umso wichtiger ist eine gut ausgebildete und ausgerüstete Alpinpolizei. Österreichs Alpine Einsatzgruppen sind genau wegen dieser hohen Qualität international anerkannt und diese Erfahrung ist auch in Nachbarländern gefragt.“

 

So funktioniert die Alpine Einsatzgruppe

Der Alpindienst beschäftigt 506 Mitglieder. Der Leiter des Alpindienstes, der Ausbildungsleiter, deren Stellvertreter, sieben Landesausbildungsleiter und die 20 Leiter der alpinen Einsatzgruppen arbeiten hauptberuflich im Alpindienst. Die übrigen Bediensteten sind regulär einer Polizeiinspektion zugeordnet und werden bei Bedarf herangezogen.

 

Fachliche Anforderungen und Ausbildung

Da etwa zwei Drittel des Staatsgebiets alpines Terrain umfassen, benötigen die Einsatzkräfte spezielle Kenntnisse. Die Landespolizeidirektionen und das Bundesministerium für Inneres bieten umfassende Alpinausbildungen an, die sowohl die Einsatzsicherheit als auch die Qualität der Ermittlungsarbeit sicherstellen. Durch diese Ausbildung können die AEG zudem verlässliche, fachlich fundierte Erhebungen für die Justizbehörden liefern.

 

Internationale Zusammenarbeit

Seit mehr als drei Jahrzehnten pflegt die österreichische Alpinpolizei enge Kooperationen mit europäischen und westbalkanischen Staaten. In zahlreichen Ländern hat sie beim Aufbau alpiner Sicherheits‑ und Rettungsstrukturen maßgeblich mitgewirkt und ist international für ihre hohe Qualität anerkannt.

 

Leiter der Alpinpolizei mit Tipps

Der Alpindienstleiter des Innenministeriums, Oberst Hans Ebn​er, wandte sich passend zum Beginn der Winterssaison an die Wintersportler und gab praxisnahe Sicherheitshinweise: „Insbesondere bei Unternehmungen außerhalb des organisierten Schiraums ist es notwendig, den Lawinenlage‑ und Wetterbericht einzuholen, die Tour ordentlich zu planen und sich gerade bei den ersten Touren nicht zu übernehmen. Weiters ist eine passende Notfallausrüstung Pflicht – Lawinenverschüttetensuchgerät, Schaufel, Sonde, Erste‑Hilfe‑Material und ein vollständig geladenes Mobiltelefon. Mit den Notrufnummern 112 (Euronotruf) und 140 (Bergrettungsnotruf) kann man im Bedarfsfall Hilfe organisieren.“

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