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Emissionen gehen deutlich zurück
Die CO2-Emissionen in Österreich sind im Jahr 2023 erneut gesunken. Laut der aktuellen Treibhausgas-Inventur des Umweltbundesamts beträgt der Rückgang 2023 im Vergleich zum Jahr davor 6,5 Prozent.
In Tonnen entspricht das einer Reduktion von rund 4,8 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent. Erstmals seit Beginn der Aufzeichnungen lag die Gesamtemission mit etwa 68,6 Millionen Tonnen unter der Marke von 70 Millionen Tonnen.
Die Ursachen für diesen Rückgang sind vielfältig: Neben konjunkturellen Einflüssen wie einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um ein Prozent und des milden Wetters (3,1 Prozent weniger Heizgradtage im Vergleich zu 2022) spielten insbesondere Klimaschutzmaßnahmen und der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien eine zentrale Rolle. „Die aktuelle Inventur bestätigt den Trend der letzten Jahre: Die Treibhausgas-Emissionen Österreichs sinken. Um diesen Weg fortzusetzen, ist es notwendig, konsequent weiter Maßnahmen zu setzen. Klimaschutz ist nicht nur ein Muss, um Strafzahlungen zu vermeiden, sondern auch ein Wirtschaftsmotor“, betonte Günther Lichtblau vom Umweltbundesamt.
Rückgang in nahezu allen Sektoren
Die Treibhausgas-Bilanz zeigt eine Reduktion der Emissionen in fünf von sechs Sektoren außerhalb des europäischen Emissionshandels. Besonders deutlich war der Rückgang in den Bereichen:
- Verkehr: Mit einem Minus von 3,9 Prozent sanken die Emissionen vor allem durch den reduzierten Dieselabsatz im Güterverkehr.
- Gebäude: Der Sektor verzeichnete eine Reduktion um 13,7 Prozent, bedingt durch die Umstellung auf klimafreundliche Heizsysteme und hohe Energiepreise.
- Energie und Industrie (außerhalb des Emissionshandels): Hier betrug der Rückgang 10 Prozent, hauptsächlich durch einen geringeren Erdgasverbrauch.
- Landwirtschaft und F-Gase: Beide Sektoren setzten ihren Abwärtstrend mit Reduktionen von 1,3 Prozent beziehungsweise 4,7 Prozent fort.
Einzig im Bereich der Abfallwirtschaft stiegen die Emissionen geringfügig um ein Prozent, was vor allem auf eine Zunahme der Abfallverbrennung zurückzuführen ist.
Insgesamt wurde außerhalb des europäischen Emissionshandels (Non-ETS-Bereich) eine Reduktion um 5,5 Prozent oder 2,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent erreicht. Damit lag Österreich um rund eine Million Tonnen unter dem Zielwert von 45,2 Millionen Tonnen für das Jahr 2023.
Emissionshandel zeigt ebenfalls deutliche Reduktionen
Auch die Energie- und Industrieunternehmen, die dem europäischen Emissionshandel (ETS) unterliegen, konnten die Emissionen signifikant senken. Hier kam es zu einer Reduktion um 8,3 Prozent (2,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent). Hauptursachen waren eine geringere Stromerzeugung in Gaskraftwerken sowie Produktionsrückgänge in der Stahl-, Zement-, Papier- und chemischen Industrie.