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Fachkräfte und Investitionen – das braucht Österreich

Aufnahme von Fachkräften und mehr Investitionen - das sind zwei der wesentlichen Empfehlung der OECD für Österreich. Mit OECD-Generalsekretär Mathias Corman präsentierten die Minister (v.l.) Martin Kocher, Magnus Brunner und Leonore Gewessler den OECD-Länderbericht 2024 für Österreich.

Wohlstand ist weiterhin möglich, erfordert aber mehr Fachkräfte und mehr an Investitionen als gegenwärtig eingesetzt werden. Das ist eine der klaren Empfehlung der internationalen Staatenorganisation OECD für Österreich. Wirtschaftsminister Martin Kocher und Finanzminister Magnus Brunner nannten bei der Präsentation des OECD-Länderberichts für Österreich die Marksteine.

 

Gutes Zeugnis für Österreich

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Europa (OECD) stellt Österreich im Bericht 2024 ein gutes Zeugnis aus.

Das Bruttoinlandsprodukt gehört zu den höchsten der OECD-Staaten, die Einkommensungleichheit sei wegen der Transfers niedrig, was auch zur vergleichsweisen geringen Armut beitrage.

Mathias Corman, OECD: Reformen im Pensionssystem, mehr Effektivität im Gesundheitswesen

Mathias Corman: Reformen bei Pensionen, mehr Effektivität im Gesundheitswesen

Langsame Erholung nach Krisen

Die Wirtschaft erholt sich jedoch nur langsam von den Krisen, die Inflation als Folge des russischen Krieges gegen die Ukraine werde langsam sinken. Die jährliche neue Verschuldung des Staates bleibe – positiv angemerkt – unter drei Prozent, doch solle für die Bewältigung ökonomischer Schocks eine ausgeprägtere Fähigkeit zur Bewältigung bereit stehen.

Bei Investitionen und Gründung von Unternehmen ist Österreich nur Durchschnitt

Bei Investitionen und Gründung von Unternehmen ist Österreich nur Durchschnitt

Reformen im Pensions- und Gesundheitssystem

In der Sache sehr deutlich – und in den Worten vorsichtig – empfiehlt die OECD zudem Reformen im Pensionssystem und eine stärkere Effizienz im Gesundheitssystem. Bei der Präsentation meinte OECD-Generalsekretär Matthias Corman, bei höherer Lebenserwartung und mehr an gesunden Lebensjahren sollte das Pensionsantrittsalter dieser Entwicklung angepasst werden.

Wirtschaftsminister Martin Kocher: Die Bundesregierung nimmt die Empfehlung sehr ernst

Wirtschaftsminister Martin Kocher: Die Regierung nimmt Empfehlungen sehr ernst

Arbeit von Steuern entlasten

Generell empfiehlt die OECD, die öffentlichen Haushalte gegenüber eine nachhaltigen und inklusiven Wachstum aufgeschlossener zu gestalten und die Steuern von der Arbeit wegzuführen hin zu weniger wachstumsstörenden Abgaben.

Die Regulierungen gehören etwas zurückgenommen, ein investitions- und wachstumsfreundliches Umfeld sollten hergestellt werden. Die Integration zugewanderter Arbeitskräfte sowie die Ausbildung von Fachkräften und die höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen gehören ebenso zu den Empfehlungen.

Sollen die – ambitionierten – Klimaziele erreicht werden, dann seien höhere Abgaben auf die Emission von Kohlendioxid erforderlich.

 

Regierung greift Empfehlung auf

Die vergangenen Jahre seien durch Krisen geprägt gewesen, auf welche die Bundesregierung mit zahlreichen Programmen und Paketen reagiert habe, sagte Brunner: „Natürlich zeigt sich das auch im Budget“. Die Regierung nehme, so Kocher, die Empfehlungen jedenfalls „sehr ernst“, gerade für die Ausbildung von Fachkräften seien Maßnahmen ergriffen worden.

 

Unterschiede in Berechnung

Angesprochen auf die – international etwas höheren – Vermögenssteuern, etwa bei Immobilien, verwies Brunner neuerlich auf die unterschiedlichen Methoden der Erfassung und Berechnung. Denn in der OECD-Darstellung der Vermögenssteuer sei etwa die Immobilienertragssteuer enthalten. Andererseits werden in anderen Ländern das Zu- und das Abwasser als Immobiliensteuer eingehoben, in Österreich hingegen jedoch als eigenständige Gebühr.

 

Mehr Fachkräfte und Investitionen

Um Österreich wirtschaftlich mehr voranzubringen und den Wohlstand zu sichern, braucht es mehr an Arbeitskräften, wobei Kocher auf neue Programme zur Ausbildung und Integration zugewanderter Fachkräfte verwies. Da Investitionen erforderlich seien, solle einerseits privates Kapital mobilisiert werden, meinte Brunner, andererseits die EU auch zu einer Kapitalmarktunion werden, die grenzüberschreitende Investitionen erleichtere.

 

Aufnahme von Fachkräften und mehr Investitionen - das sind zwei der wesentlichen Empfehlung der OECD für Österreich. Mit OECD-Generalsekretär Mathias Corman präsentierten die Minister (v.l.) Martin Kocher, Magnus Brunner und Leonore Gewessler den OECD-Länderbericht 2024 für Österreich.
Aufnahme Fachkräften und mehr Investitionen - das sind zwei der wesentlichen Empfehlung der OECD für Österreich. Mit OECD-Generalsekretär Mathias Corman präsentierten die Minister (v.l.) Martin Kocher, Magnus Brunner und Leonore Gewessler den OECD-Länderbericht 2024 für Österreich.