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Die Quote wirkt: Ausgewogener Frauenanteil in staatsnahen Aufsichtsräten
Der Frauenanteil in den Aufsichtsgremien staatsnaher Unternehmen ist ausgewogen. Dies dokumentiert der Fortschrittsbericht 2023 über die Erhöhung des Frauenanteils in den Aufsichtsgremien der Unternehmen mit einem Bundesanteil von 50 Prozent und darüber. Der Bericht wurde vorige Woche von Frauenministerin Susanne Raab und Arbeitsminister Martin Kocher dem Ministerrat vorgelegt – und bestätigt die Wirksamkeit der Quotenregelung.
Innovation durch ausgewogene Geschlechterverteilung
Frauenpolitik sei auch Wirtschaftspolitik, denn ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis in der Personalstruktur sei ein wesentlicher Treiber für Innovation, heißt es in diesem Bericht an den Ministerrat. Internationale Studien zeigen, dass sich höhere Frauenanteile in Unternehmen wirtschaftlich lohnen und positiv auf das Betriebsergebnis auswirken.
Für die Bundesregierung ist die schrittweise Erhöhung des Frauenanteils im obersten Management und das Erreichen einer ausgewogenen Geschlechterverteilung in Aufsichtsräten von Unternehmen ein wesentliches Anliegen, heißt es in dem Bericht
Plakolm: Frauenbild in der Gesellschaft überarbeiten
Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm spricht sich für eine Überarbeitung des Frauenbildes in der Gesellschaft aus. Denn für sie ist eines klar: „Frauen sollten nicht ’schräg angeschaut‘ werden: weder, wenn sie sich bei der Familiengründung dafür entscheiden, länger bei den Kindern zu Hause zu bleiben, noch, wenn sie rasch wieder in den Beruf einsteigen“.
Plakolm erlebt sehr oft, dass sich Frauen, egal welche Entscheidung sie treffen, rechtfertigen müssen, berichtet die Staatssekretärin. Es sei die Freiheit jeder Frau und jeder Familie, diese persönliche Entscheidung über die Lebensführung selbst zu treffen, so die Jugendstaatssekretärin.
Initiativen, um Rollenbilder aufzubrechen
Um Rollenbilder aufzubrechen seien bereits zahlreiche Maßnahmen für die stärkere Repräsentanz von Frauen in Unternehmensbereichen und Führung gesetzt, heißt es in dem Vortrag an den Ministerrat weiter. Unter anderem wurde das Gütesiegel „equalitA“ für die innerbetriebliche Frauenförderung geschaffen, das Unternehmen unter anderem auch für signifikante Frauenanteile in Führungspositionen auszeichnet.
Die Bundesregierung setzt auf Maßnahmen zur erhöhten Qualifizierung und Sichtbarmachung von Frauen. Dazu wurde das Führungskräfteprogramm „Zukunft.Frauen“ auf die Beine gestellt. Dieses ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft, der Wirtschaftskammer Österreich und der Industriellenvereinigung.
Quotenregelung wirkt
Die Quotenregelung – also ein fester Anteil von Frauen an den zu besetzenden Posten in Vorständen und Aufsichtsräten – ist wirksam. Der Frauenanteil in den Aufsichtsgremien mit einem Bundesanteil von 50 Prozent sollte bis 2024 auf 40 Prozent steigen. Wie die Zahlen des Ministerratsvortrags zeigen, hat der Bund 2022 diese Quote und damit die Vorbildfunktion erfüllt:
- Der Bund war an 54 Unternehmen mit 50 Prozent und mehr beteiligt und entsendete 292 Aufsichtsratsmitglieder, wovon 146 Frauen waren. Insgesamt wurden von allen Eigentümer/innen bzw. Kapitalgeber/innen 337 Aufsichtsratsmitglieder entsendet, davon waren 156 Frauen.
- Die durchschnittliche Bundes-Frauenquote in den staatlichen und staatsnahen Unternehmen verzeichnet gegenüber dem Vorjahr einen geringfügigen Rückgang von 0,5 Prozentpunkten und liegt bei insgesamt 50,0 Prozent.
- Die überwiegende Zahl, nämlich 40 Unternehmen, erfüllen bereits die bis zum Ende der aktuellen Legislaturperiode umzusetzende Bundes-Frauenquote von 40 Prozent oder liegen sogar darüber (2022: 43 Unternehmen; 2011: 16 Unternehmen).
- 8 Unternehmen weisen eine Bundes-Frauenquote zwischen 25 Prozent und 39,99 Prozent auf, von denen wiederum ein Unternehmen mit 37,5 Prozent Frauenanteil der 40-Prozent-Quote schon sehr nahekommt. Nur 6 Unternehmen erfüllen die Quote von 25 Prozent, die Ende 2013 zu erreichen gewesen wäre, noch nicht.
- Vom Bund wurden 78 Personen in 29 Unternehmen entsandt oder neu aufgestellt, wovon 41 Frauen waren (52,6 Prozent).