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Kennzeichnung für Künstliche Intelligenz

Eine Kennzeichnungspflicht für Künstliche Intelligenz kündigt Staatssekretär Florian Tursky an. Die technologische Entwicklung und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft lösen politischen Handlungsbedarf aus. Foto: BMF

Eine Kennzeichnung für künstliche Intelligenz (KI) kündigt Digitalisierungs-Staatssekretär Florian Tursky an, denn KI steckt in zahlreichen Produkten und Dienstleistungen. Eine Kennzeichnungspflicht für KI ist vergleichbar mit den Nährstoffangaben bei Lebensmitteln.

 

Technik-Fortschritt benötigt Regeln

Das KI-basierte Programm ChatGPT von OpenAI startete am 30. November vorigen Jahres. Die Leistungsfähigkeit von KI-Systemen verdoppelt sich etwa alle dreieinhalb Monate, sie werden bereits mehr als 100 Millionen Menschen genutzt, sagt Tursky.

Was folgt daraus? Tursky: „Die rasanten technologischen Entwicklungen und weitreichenden Auswirkungen auf die Gesellschaft zeigen den politischen Handlungsbedarf für eine klare gesetzliche Regulierung.“

Daher werden ein Maßnahmenpaket umgesetzt und Kompetenzen gestärkt.

 

Kennzeichnung schafft Vertrauen

Österreich werde auf nationaler Ebene eine Servicestelle für KI schaffen, die Unternehmen und Bürger als Anlaufstelle dienen soll. Diese Stelle soll zur Behörde werden. Zudem wird eine Kennzeichnungspflicht für KI eingeführt.

Tursky dazu: „Transparenz ist wichtig um Vertrauen zu schaffen. Daher führen wir eine KI-Kennzeichnungspflicht ein. Wie die Nährstoffangabe bei Lebensmitteln üblich ist, soll jede Österreicherin und jeder Österreich in Zukunft wissen, wann sie mit künstlicher Intelligenz interagieren.“

 

Workshops zu künstlicher Intelligenz

Parallel wurde im Rahmen der Digitalen Kompetenzoffensive ein Schwerpunkt auf Basiswissen zu künstlicher Intelligenz gelegt. Um der Bevölkerung über KI zu informieren, starten noch heuer die ersten 800 Workshops. Geplant sind 3.500 Workshops in allen Gemeinden.

Zugleich wird die 2021 verabschiedete österreichische KI-Strategie überarbeitet und soll im ersten Halbjahr 2024 vorliegen, kündigte Tursky an.

Die Europäische Union plant mit den Artificial Intelligence Act (AI-Act) eine einheitliche Regelung für künstliche Intelligenz. Der Entwurf zum AI-Act wird derzeit zwischen Kommission, Rat und Europäischen Parlament verhandelt.

 

Plattformen legen Transparenzberichte auf

Inzwischen beginnen die Regelungen des Digital Service Act (DAS) der EU wirksam zu werden. Die ersten großen Online-Plattformen (VLOPs) und Suchmaschinen haben Transparenzberichte veröffentlicht, berichtet die Kommissions-Vertretung in Deutschland. Diese Berichte können online eingesehen werden können.

Sieben Plattformen (Amazon, LinkedIn, TikTok, Pinterest, Snapchat, Zalando und Bing) sind dieser Pflicht nach dem Gesetz über digitale Dienste (DSA) nachgekommen, die Übrigen haben dafür noch bis zum 6. November Zeit.

Die Transparenzberichte sollen – zusammen mit einer Datenbank der Kommission – Transparenz und Rechenschaftspflicht in Bezug auf die Online-Moderation von Inhalten zum Nutzen der Bürger, Forscher und Regulierungsbehörden gewährleisten.