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Österreich gedenkt der Novemberpogrome von 1938
Die Novemberpogrome des Jahres 1938 markieren ein düsteres und abscheuliches Ereignis in Österreichs Geschichte. Wie jedes Jahr gedenkt und erinnert das offizielle Österreich der Ermordung hunderter Juden sowie der Plünderung und Zerstörung von Synagogen und jüdischen Geschäften.
Österreichs würdige Gedenkstätte am Ostarrichiplatz
Am Freitag gedachte das offizielle Österreich der Novemberpogrome.
An der Shoa-Namensmauer am Ostarrichipark in Wien trafen sich auf Einladung der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Mitglieder der Bundesregierung sowie Vertreter der Parlamentsparteien und der Stadt Wien zum gemeinsamen Gedenken. An der Gedenkveranstaltung nahmen unter anderem der Zweite Nationalratspräsident Peter Haubner, Europa- und Verfassungsministerin Karoline Edtstadler, NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger, der geschäftsführende SPÖ-Klubobmann Philip Kucher teil. Bundeskanzler Karl Nehammer war aufgrund seiner Teilnahme am EU-Gipfel in Budapest entschuldigt.
In einer Aussendung erklärte Integrationsministerin Susanne Raab, dass dieser Tag allen „stets als Mahnung in Erinnerung bleiben“ sollte.
„Hass, Gewalt und Antisemitismus haben bei uns keinen Platz.“ In einem Tweet äußerte sich auch Verfassungsministerin Karoline Edtstadler zum Gedenken. Sie schreibt auf „X“, dass an „den Anfang der systematischen Verfolgung und Vernichtung von Jüdinnen und Juden“ erinnert wird und zitiert Simon Wiesenthal, der sagte. „Wenn wir vergessen, dann wird es sich wiederholen.“ Edtstadler verwies auch auf die Zunahme antisemitischer Vorfälle weltweit und dass Antisemitismus wieder „allgegenwärtig“ sei.
Kranzniederlegung am Judenplatz behindert
Fast parallel dazu versuchte Nationalratspräsident Walter Rosenkranz am Freitag, am Judenplatz einen Kranz niederzulegen. Dieser Gedenkakt wurde von einigen Demonstranten behindert. Bereits im Vorfeld waren Vertreter der Freiheitlichen Partei von der IKG nicht zur Pogrom-Gedenkveranstaltung am Ostarrichipark eingeladen worden.
Erst im September 2024 hatte eine internationale Antisemitismus-Konferenz im Parlament eine Erklärung zur Stärkung gemeinsamer Werte und gegen den Antisemitismus verabschiedet.
In der zweiten Novemberwoche tagt in Wien unter Vorsitze von Europa- und Verfassungsministerin Karoline Edtstadler das Nationale Forum gegen Antisemitismus.