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Plakolm präsentiert Zivildienst-Bilanz

Ruft junge Burschen auf, sich im Zivildienst zu engagieren. Staatssekretärin Claudia Plakolm. Foto: BKA/Andy Wenzel

Claudia Plakolm, Staatssekretärin für Zivildienst, präsentierte die aktuellen Zahlen des Zivildienstes für das erste Halbjahr 2024. Plakolm betonte die Bedeutung des Zivildienstes, insbesondere im Sozial- und Pflegebereich. „Der Zivildienst ist eine großartige Möglichkeit für junge Burschen, in den Sozial- und Pflegebereich hineinzuschnuppern. Mehr als 70 Prozent bleiben den Organisationen nach ihrem Dienst haupt- oder ehrenamtlich erhalten. Wir könnten gut noch den einen oder anderen motivierten Zivildiener brauchen. Also fasst euch ein Herz, Burschen, und meldet euch“, sagte Plakolm.

 

Positive Entwicklungen und Herausforderungen

Aktuell leisten 7.898 junge Männer ihren Zivildienst in einer der rund 1.500 Zivildiensteinrichtungen mit zirka 3.000 Einsatzstellen. Im ersten Halbjahr 2024 wurden 5.613 Zivildiener zugewiesen, was eine Bedarfsdeckung von 89,1 Prozent ergibt – eine Steigerung um 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Eine vollständige Bedarfsdeckung sei jedoch aufgrund kurzfristiger Ausfälle, wie Erkrankungen oder Ausbildungsaufschüben, nicht möglich, erklärte Plakolm.

Das erste Halbjahr sei traditionell weniger gut, da viele junge Männer noch ihre Ausbildung abschließen. Plakolm führte weiter aus: „Es gibt, wenn Sie so wollen, drei Ausreißer in der Bedarfsdeckung: Vorarlberg mit 77,7 Prozent, Kärnten mit der niedrigsten Bedarfsdeckung von 73,6 Prozent – was aber ein Plus von 7,9 Prozent bedeutet – und Wien mit 94,8 Prozent, weil hier auf eigenen Wunsch junge Burschen aus anderen Bundesländern ihren Dienst versehen.“

 

Beliebtheit des Rettungswesens

Zwischen Januar und Juni 2024 wurden 8.313 Zivildiensterklärungen abgegeben, ein Rückgang um 9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Plakolm nannte hierfür zwei Gründe: weniger Stellungen und keine Rückstände aus dem Jahr 2020 mehr. Der Großteil der Zivildiener leistet seinen Dienst im Rettungswesen, das mit 41 Prozent das größte Einsatzgebiet darstellt. Weitere 24 Prozent sind in der Sozial- und Behindertenhilfe tätig, und 12 Prozent arbeiten in Einrichtungen zur Betreuung von Älteren. Diese Verteilung hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert.

 

Erhöhung des Grundentgelts

Ein weiteres Highlight ist die Erhöhung des Grundentgelts für Zivil- und Grundwehrdiener. „Momentan gibt es 585,10 Euro plus ein kostenloses Klimaticket. Damit ist das Grundentgelt in den vergangenen zwei Jahren um mehr als 60 Prozent erhöht worden“, zeigte sich Claudia Plakolm erfreut.

 

Neuerungen durch die Zivildienst-Novelle

Die kürzlich beschlossene Zivildienstnovelle bringt einige Neuerungen mit sich. (Zur-Sache berichtete) Der Zivildienst kann in besonderen Härtefällen und in Absprache mit der Zivildiensteinrichtung nun geteilt werden. Weitere Neuerungen umfassen die Möglichkeit eines Papamonats und stundenweise Freistellungen. Zudem wurde die bevorzugte Zuweisung um die Sparten Altenbetreuung und Krankenanstalten erweitert.

Eine neue Regelung erlaubt es der Zivildienst-Behörde, bei Verdacht auf Vortäuschung von Krankheiten durch System-Umgeher eine Untersuchung durch einen Facharzt zu veranlassen. Dieser muss auch in der Liste der Gerichtssachverständigen aufgeführt sein, erläuterte Plakolm abschließend.

 

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