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Polaschek räumt auf: Studien-Anerkennung wird vereinfacht

Bildungsminister Martin Polaschek und Arbeitsminister Martin Kocher wollen die Anerkennung von im Ausland erworbenen Studienabschlüssen und Berufsqualifikation in Österreich nach dem Modell Deutschlands vereinfachen: Eine Stelle ist dafür zuständig, Verfahren werden vereinfacht und beschleunigt. Nächster Schritt: Gipfelgespräch zur Nostrifikation. Foto: BMAW/Holey

Österreichs Jugend studiert auch im Ausland, und aus dem Ausland kommen benötigte Fachkräfte nach Österreich. Doch die Verfahren für die Anerkennung des im Ausland absolvierten Studiums sind aufwändig und langwierig. Das lässt Bildungsminister Martin Polaschek jetzt ändern.

 

Nostrifizierung: Langwierig, teuer, umständlich, …

Ausländische Fachkräfte müssen ihre Abschlüsse an Universitäten und Hochschulen in Österreich anerkennen lassen, also nostrifizieren. Das ist herausfordernd: die Verfahren dauern im Durchschnitt 1,5 Jahre, erfordern eine Vielzahl an Dokumenten, sind von hohen Sprachhürden geprägt, zudem müssen manchmal zusätzliche Qualifikationen erworben werden, zudem fallen Kosten für beglaubigte Übersetzungen an.

Die Verfahren der Nostrifizierung sind zudem nach Universitäten und nach Bundesländern teils unterschiedlich angelegt. Im akademischen Jahr 2021/2022 wurden über 500 Nostrifizierungsverfahren geführt, aber lediglich 230 abgeschlossen.

 

Polaschek: Österreich braucht ausländische Fachkräfte

Österreich ist jedoch in bestimmten Berufen auf ausländische Fachkräfte angewiesen, wie Bildungsminister Martin Polaschek und Arbeitsminister Martin Kocher bei einem Gipfelgespräch ihrer Ressorts am Freitag erklärten.

Daher sollen die Verfahren für die Anerkennung von Studien (Nostrifizierung) und von beruflichen (nicht-akademischen) Qualifikationen vereinfach und einer zentralen Stellen überantwortet werden, erklärte Polaschek.

Arbeitsgespräch der Ressortchefs: Martin Polaschek und Martin Kocher klären die Nostrifizierung neu. Foto: BMAW/Holey

Martin Polaschek und Martin Kocher klären die Nostrifizierung neu. Foto: BMAW/Holey

Deutsches Modell als Vorbild

Ein Modell bietet dafür Deutschland, das vor zehn Jahren ein einheitliches, berufsnahes Anerkennungsverfahren eingeführt hat. Das akademische Nostrifizierungsverfahren gibt es nicht, für die Anerkennung von Studienabschlüssen und Qualifikationen sind die Berufsbehörden zuständig. Zugleich wurde eine eigene zentrale Servicestelle geschaffen, die eine Beratung für alle Fachkräfte und Unternehmen anbietet.

Mit diesem Modell als Leitbild will Polaschek als nächsten Schritt einen Gipfel zur Nostrifikation abhalten. Dabei sollen die Erleichterungen für Fachkräfte, die Beschleunigung von Verfahren und die Vorlage von Schablonen für die Anrechnungen von Ausbildungen entwickelt werden: Ein Verfahren nach einem bewährten Muster soll die Prüfung jeden Einzelfalls ablösen.

Martin Kocher erklärte dazu, als Arbeits- und Wissenschaftsminister diese Vorschläge ausdrücklich zu begrüßen.

Bildungsminister Martin Polaschek und Arbeitsminister Martin Kocher wollen die Anerkennung von im Ausland erworbenen Studienabschlüssen und Berufsqualifikation in Österreich nach dem Modell Deutschlands vereinfachen: Eine Stelle ist dafür zuständig, Verfahren werden vereinfacht und beschleunigt. Nächster Schritt: Gipfelgespräch zur Nostrifikation. Foto: BMAW/Holey
Bildungsminister Martin Polaschek und Arbeitsminister Martin Kocher wollen die Anerkennung von im Ausland erworbenen Studienabschlüssen und Berufsqualifikation in Österreich nach dem Modell Deutschlands vereinfachen: Eine Stelle ist dafür zuständig, Verfahren werden vereinfacht und beschleunigt. Nächster Schritt: Gipfelgespräch zur Nostrifikation. Foto: BMAW/Holey