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Wer Deutsch schwänzt, muss mit Sanktionen rechnen

Deutsch zu lernen ist Voraussetzung für Integration und Arbeit, sagt Ministerin Claudia Plakolm. Wer aus Sprachkursen verfrüht aussteigt, muss künftig mit Sanktionen rechnen. Foto: Screenshot ÖIF/Sprachportal

Der Österreichische Integrationsfonds bietet Deutschkurse an. Doch jeder achte Teilnehmer am Startpaket bricht den Kurs ab. Dafür setzt es künftig Sanktionen, kündigt Integrationsministerin Claudia Plakolm an.

 

Deutschkurs ist kostenlos

„Das ist keine Lapalie“, erklärt Plakolm, denn die 67.500 Plätze in Sprachkursen werden den Teilnehmern kostenlos zur Verfügung gestellt. „Integration ist eine Verpflichtung“, und „wer bei uns leben will, muss Deutsch lernen“, sagt Plakolm.

Rund 60.000 Personen haben 2024 bundesweit am „Startpaket Deutsch & Integration“ teilgenommen. Rund 13.000 Personen haben den Kurs abgebrochen. Von den Abbrechern entfallen mit über 8.000 Personen mehr als die Hälfte auf Wien. Besonders hohe Abbrüche erfolgen in der Grundalphabetisierung, die ein Fünftel der Asylwerber, Asylberechtigten oder Subsidiär Schutzberechtigten vorzeitig verlässt.

 

Sanktionen bei Kursabbruch

„Ein abgebrochener Sprachkurs ist keine Lapalie“, bekräftigt Plakolm, „sondern kostet uns Geld und nimmt die Chance auf Integration: „Deshalb wird es mit dem verpflichtenden Integrationsprogramm zukünftig Sanktionen geben“, kündigt die Ministerin an.

Apropos Sprachkurse: Von jenen tausenden Personen, die teilnahmen, bewerten mehr als 85 Prozent die Kurse als positiv. Die vom Integrationsfonds geförderten und von Trägern – etwa dem Berufsförderungsinstitut (bfi) – umgesetzte Kurse unterliegen bundesweit einheitlichen, gesetzlich verankerten Qualitätsstandards.

 

Marchetti und  Zauner für Sanktionen

Die Zahlen zu Abbrüchen von Kursen lösten umgehend Reaktionen aus. So meinte ÖVP-Generalsekretär Nico Marchetti, ohne Sprachkenntnisse gebe es keine Integration: „Wer nicht Deutsch lernt und die Integration verweigert, muss Konsequenzen spüren. Es ist nicht einzusehen, dass 2024 mehr als 12.000 Asylwerber, Asylberechtigte, Subsidiär Schutzberechtigte und Vertriebene ihre Kurse abgebrochen haben, die ihnen zur Verfügung gestellt wurden.“

Integration ist nicht optional sondern eine Pflicht, meinte auch Niederösterreichs ÖVP-Geschäftsführer, Matthias Zauner. Allein in Niederösterreich hätten 3.000 Personen den Kurs abgebrochen, die Ankündigung von Sanktionen sei richtig und notwendig.

Deutsch zu lernen ist Voraussetzung für Integration und Arbeit, sagt Ministerin Claudia Plakolm. Wer aus Sprachkursen verfrüht aussteigt, muss künftig mit Sanktionen rechnen. Foto: Screenshot ÖIF/Sprachportal
Deutsch zu lernen ist Voraussetzung für Integration und Arbeit, sagt Ministerin Claudia Plakolm. Wer aus Sprachkursen verfrüht aussteigt, muss künftig mit Sanktionen rechnen. Foto: Screenshot ÖIF/Sprachportal