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„Schlimmster Genozid an Juden seit 1945“
Im Parlament gedachte die Republik der Pogromnacht von 1938, einem ersten Höhepunkt exzessiver Gewalt der Nationalsozialisten gegen Juden. Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien erinnerte dabei an das Massaker der Hamas vor wenigen Wochen.
Genozid: 1.400 Juden ermordet
Dieses Massaker der Hamas an Juden „war der schlimmste Genozid an Juden seit 1945“, sagte Deutsch. Über 1.400 Personen seien „bestialisch“ ermordet worden, das seien mehr Tote als in der Pogromnacht am 9. November 1938.
In dieser Nacht hatten sich in Deutschland und in Österreich – wenige Monate nach dem Anschluss – ein von der NS-Führung befeuerter Hass und Antisemitismus äußerst gewaltsam entladen. Die Polizei war angewiesen worden, die Täter gewähren zu lassen und nicht einzuschreiten. Die Folgen waren insbesondere in Wien Morde, Körperverletzungen, Deportationen von Juden und die Zerstörung ihrer Synagogen und Einrichtungen, wie Schulen, durch Sprengstoff und Brandsätze sowie die Plünderung ihrer Wohnungen und ihrer Geschäfte.
Das Massaker der Hamas dürfe nicht mit der Shoah verglichen werden, denn das würde die Shoah relativieren, meinte Deutsch. Das Ziel der Hamas sei aber das gleiche: Die systematische Vernichtung der Juden.
Überhaupt kein Verständnis zeigte Deutsch für Versuche, die Hamas und ihren Terror abzuschwächen oder billigend zu erklären. Eine antisemitische Bedrohung gehe heute von „Linksextremen“ aus, die mit Islamisten gemeinsame Sache machen würden, sowie von Rechtsextremen und Neonazis.
Der 7. Oktober 2023 werde noch lange Schatten in die Zukunft werden, sagte Parlamentspräsident Wolfgang Sobotka. Die Hamas und ihre Finanziers, etwa der Iran, würden die Annäherung Israels an arabische Nachbar- und Anrainerstaaten stören und Israel vernichten wollen. Daher, so Sobotka, sei eine internationale Allianz gegen den Terror der Hamas erforderlich.
Solidarität mit Israel hatte bereits die Bundesregierung ausgedrückt, die ebenfalls diese Woche ein Gedenken an die Pogromnacht abgehalten hat. Kurz nach dem 7. Oktober waren österreichische Parlamentarier nach Israel gereist, um Verbundenheit zu bekräftigen. Der Angriff der Hamas gilt als Angriff auf westliche Werte. Österreich leistet aber auch Hilfe für die palästinensische Bevölkerung.