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Jugendschutz auf Social Media: Pröll für Mindestalter und Sperren

Die EU setzt weitere Schritte für den Schutz von Kindern und von Jugendlichen im Internet und beim Gebrauch von Smartphones. Österreich zieht mit, wie Ditialisierungs-Staatssekretär Alexander Pröll anlässlich einer informellen Tagung der Telekommunikationsminister erklärte. Foto: pixabay

Die Europäische Union drängt auf Schutz von Kindern und Jugendlichen auf Social Media. Die für Telekommunikation zuständigen Minister verabschiedeten dafür die Jutland Declaration. Österreich ist mit dabei, Staatssekretär Alexander Pröll nennt die fünf wesentlichen Punkte.

 

Mindestalter zum Schutz der Jugend

„Ich spreche mich klar für ein Mindestalter auf Social Media aus“, erklärte dazu Pröll anlässlich des informellen Treffens der Telekommunikationsminister im dänischen Jutland unter dem Arbeitstitel „Protection of Minors Online“. Das gemeinsame EU-weite Ziel ist der Schutz von Kindern und Jugendlichen im Netz, daher die Jutland Declation.

„Mit der Jutland Declaration setzen wir einen weiteren Schritt und ein Signal für mehr Verantwortung aller Akteure – von Plattformen über Aufsichtsbehörden bis hin zu Schulen und Eltern. Ziel ist ein sicherer digitaler Raum, in dem Kinder und Jugendliche geschützt aufwachsen können.“

 

Problematische Nutzung der Smartphones nimmt zu

Minderjährige sind online zunehmend mit illegalen, extremistischen oder manipulativen Inhalten konfrontiert. Eine WHO-Studie aus dem Jahr 2024 zeigt, dass die problematische Social-Media-Nutzung unter Jugendlichen von 7 Prozent im Jahr 2018 auf 11 Prozent im Jahr 2022 gestiegen ist – mit negativen Folgen für mentale Gesundheit, Schlaf und schulische Leistungen.

Bestehende europäische Rechtsgrundlagen bilden ein starkes Fundament: etwa die Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste (AVMD), der Digital Services Act (DSA) und die KI-Verordnung. Entscheidend ist nun die konsequente Umsetzung und Durchsetzung dieser Vorgaben durch nationale Behörden und die Europäische Kommission.

 

Alter automatisch kontrollieren

Im Sinne verstärkter Schutzmaßnahmen setzt sich auch Österreich auf EU-Ebene für folgende Punkte ein:

  • Verpflichtende, datensparsame Altersverifikation für soziale Netzwerke und risikobehaftete Dienste
  • Harmonisierung der Altersgrenzen und Diskussion eines europäischen „digitalen Volljährigkeitsalters“ in Anlehnung der Ausgestaltung der DSGVO
  • Integration von Sicherheit, Privatsphäre und Kinderschutz „by design“ und „by default“
  • Eindämmung manipulativer Online-Mechanismen wie Dark Patterns, Endlos-Scroll, Autoplay oder Lootboxen
  • Förderung digitaler Kompetenzen und bessere Unterstützung für Eltern, Lehrkräfte und Betreuungspersonen

Technische Lösungen wie Altersverifikations-Apps oder die Europäische Digitale Identität (EUID) können dabei eine nutzerfreundliche und datensichere Grundlage schaffen. Parallel sollen Aufklärungskampagnen, Medienbildung und standardmäßig aktivierte Kinderschutzfunktionen auf Geräten die Schutzwirkung zusätzlich stärken, erklärt Pröll. Er hatte sich wiederholt für Schutz von Kindern und Jugendlichen eingesetzt.

Die EU setzt weitere Schritte für den Schutz von Kindern und von Jugendlichen im Internet und beim Gebrauch von Smartphones. Österreich zieht mit, wie Ditialisierungs-Staatssekretär Alexander Pröll anlässlich einer informellen Tagung der Telekommunikationsminister erklärte. Foto: pixabay
Die EU setzt weitere Schritte für den Schutz von Kindern und von Jugendlichen im Internet und beim Gebrauch von Smartphones. Österreich zieht mit, wie Ditialisierungs-Staatssekretär Alexander Pröll anlässlich einer informellen Tagung der Telekommunikationsminister erklärte. Foto: pixabay