Ältere Personen sollen ihre Fahrtüchtigkeit selbst einschätzen und bedürfen keiner gesonderten ärztlichen oder sonstigen Untersuchung, um ihren Führerschein zu behalten. Das legten die EU-Verkehrsminister fest. Seniorenbund-Chefin Ingrid Korosec ist erfreut und erleichtert.

 

Fahren eine Frage der Gesundheit

„Die Einführung verpflichtender Fahrtauglichkeitsprüfungen und kürzerer Führerscheinbefristungen für Über-70-Jährige wäre altersdiskriminierend gewesen und ist daher strikt abzulehnen,“ betont Korosec. „Fahrtauglichkeit ist eine Frage des individuellen Gesundheitszustandes und nicht des Alters,“ erklärt die Präsidentin des Seniorenbundes.

Nach intensiven Protesten und Verhandlungen – auch seitens des Seniorenbundes – haben die EU-Verkehrsminister diese Woche eingelenkt und entschieden: eingeführt wird eine regelmäßige verpflichtende Selbsteinschätzung der Fahrtüchtigkeit für jede und jeden Führerscheinbesitzer.

Die ursprünglich geplante verpflichtende Fahrtauglichkeitsüberprüfungen für ältere Lenker ist hinfällig. Sie war von ÖVP-Verkehrssprecher Andreas Ottenschläger ebenso abgelehnt worden wie von der ÖVP-Seniorensprecherin, Ingrid Korosec.

Die Einigung ist ein klares Zeichen gegen Altersdiskriminierung und für die Eigenverantwortung der Verkehrsteilnehmer, meint Korosec.

 

Anreize für freiwillige Trainings

In Österreich sind Führerscheine bereits seit 2013 befristet ausgestellt, allerdings ohne verpflichtende Gesundheitschecks für Ältere und für 15 Jahre. Korosec schlägt parallel Anreize für freiwillige Verkehrstrainings vor. Verpflichtende Maßnahmen aufgrund des Alters lehnt Korosec weiterhin strikt ab.

 

Senioren waren aktiv

Korosec verweist zudem auf die hohe Beteiligung der Älteren bei der Abgabe einer Stellungnahme gegen die von der EU geplanten altersdiskriminierenden Maßnahmen: „Das ist gelebte Demokratie und jede einzelne Stimme hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die geplanten altersdiskriminierenden Vorschriften abgewendet werden konnten.“