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Tursky für Kennzeichnungspflicht bei KI

Chancen aber auch Risiken stecken in der KI Anwendungen wie ChatGPT. Staatssekretär Florian Tursky fordert eine Kennzeichnungspflicht. Foto: istock/Userba011d64_201

Nachdem sich bereits der Erfinder von ChatGPT  für eine Regulierung von Künstlicher Intelligenz (KI) ausgesprochen hat, fordert auch Digitalisierungsstaatsekretär Florian Tursky eine Kennzeichnungspflicht von KI in Österreich. Tursky liegt damit gleichauf mit USA und EU.

 

Kennzeichnung von Lebensmitteln als Modell

Dem Beispiel der Kennzeichnung von Lebensmittel folgend sollen Konsumenten in Zukunft wissen, mit welchem Algorithmus sie es bei den einzelnen digitalen Produkten und Diensten zu tun haben.

Das ist die Vorstellungen Staatssekretärs für Digitalisierung, Florian Tursky. Er hat sich bei einer Diskussion beim 4Gamechangers-Festival für eine Kennzeichnungspflicht von KI ausgesprochen. Nach Phasen der Erprobung und Einführung soll dafür eine eigene Behörde geschaffen werden.

Für Tursky ist es wichtig, dass man sofort erkennen kann, wenn Nutzer mit KI konfrontiert seien: „Aus meiner Sicht können die Innovation und die Nutzung von KI nur dann flächendeckend greifen, wenn volles Vertrauen und Transparenz in Bezug auf KI herrscht“, wird Tursky in Medien zitiert.

 

Überlegungen in den USA

Tursky teilt somit die Aufgeschlossenheit aber auch Bedenken gegenüber der neuen Technologie mit dem ChatGPT-Erfinder Sam Altman. Dieser hat sich vor wenigen Tagen für eine Regulierung von KI ausgesprochen hat und forderte vor dem US-Senat eine strengere Aufsicht. Wie Tursky schlägt auch Altman für die USA die Schaffung einer Regierungsbehörde vor, welche für KI Sicherheitstests vornehme.

Diese neuen Regierungsbehörde sollte, so Altman, die KI-Modelle auf den Prüfstand stellen. Für Künstliche Intelligenz solle eine Reihe von Sicherheitstests vorgesehen werden – etwa, ob sie sich eigenständig weiterverbreiten könnten. Unternehmen, die KI anwenden und dann die vorgeschriebene Standards nicht einhalten, solle die Lizenz entzogen werden, berichten mehrere Medien aus der Anhörung.

 

EU-Rahmen für Künstliche Intelligenz

Bei einer EU-Ratstagung hat sich Tursky bereits dafür ausgesprochen, für den Einsatz und die Nutzung von künstlicher Intelligenz einen rechtlichen Rahmen zu schaffen.

Die Europäische Union arbeitet derzeit an Regeln für die Transparenz und für das Management der Risiken von Künstlicher Intelligenz. Geplant ist ein AI-Act, für den ein Vorschlag der Europäischen Kommission vorliegt. Der Binnenmarktausschuss und der Ausschuss für bürgerliche Freiheiten des Europäischen Parlaments haben am 11. Mai eine Position formuliert und vor allem einige Verbote vorgeschlagen, etwa hinsichtlich der Identifikation von Nutzern.

Der Rat, also die Minister, hat in seiner Position dem Vorschlag der Kommission im Dezember zugestimmt, drängt auf Absicherung der Grund- und Datenschutzrechte.