News

Weltgesundheitstag: Fokus auf Gendermedizin

Anlässlich des Weltgesundheitstages macht Gertraud Salzmann auf die Wichtigkeit von Gendermedizin im Medizinstudium aufmerksam. Foto: DragonImages

Gendermedizin: Die Humanmedizin hat lange Zeit Frauen und Männer bei Krankheiten gleich behandelt – mittlerweile ist durchaus bekannt, dass es Unterschiede bei den Symptomen und bei der Wirksamkeit von Medikamenten gibt. Dies soll sich nun ändern, denn es wird immer deutlicher, dass Frauen anders betroffen sind als Männer, wenn es um ihre Gesundheit geht. Gertraud Salzmann, Nationalratsabgeordnete und Vorsitzende der ARGE Frauen im ÖAAB, setzt sich genau dafür ein.

 

Frauen sind anders krank als Männer

„Am 7. Mai ist Weltgesundheitstag. Der Tag erinnert an die Gründung der WHO vor 75 Jahren. #HealthForAll ist das diesjährige Motto! Wir möchten diesen Tag nutzen, um auf den Bereich der Gendermedizin aufmerksam zu machen“, erklärt die Bundesvorsitzende der ARGE Frauen im ÖAAB, Gertraud Salzmann.

Sie fordert, dass Gendermedizin bereits in der Ausbildung der zukünftigen Ärztinnen und Ärzte berücksichtigt wird. „Frauen sind anders krank als Männer. Frauen leben zwar länger, haben aber weniger gesunde Jahre. Daher benötigen sie auch eine andere medizinische Behandlung. Krankheiten zeigen bei Frauen oft andere Symptome als bei Männern“, so Salzmann.

 

Krankheiten haben unterschiedliche Auswirkungen

Eine stärkere Berücksichtigung von Genderaspekten in der Medizin führt zu einer besseren Gesundheitsversorgung für Frauen und Männern. Denn es gibt Krankheiten, von denen Frauen häufiger betroffen sind als Männer, zum Beispiel Osteoporose oder Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose. Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen können bei Frauen andere Symptome aufweisen als bei Männern.

 

Gendermedizin im Medizinstudium integrieren

Die Einführung der Gendermedizin in der medizinischen Ausbildung ist daher ein wichtiger Schritt, um künftige Ärztinnen und Ärzte auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von Frauen und Männern vorzubereiten. In Österreich gibt es bereits einige Universitäten, die sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzen und entsprechende Lehrveranstaltungen anbieten.

„In der Medizin aber ist der Mann nach wie vor die Norm, das beginnt schon bei der Erforschung von Krankheiten. Daher setzen wir uns dafür ein, dass Gendermedizin in den medizinischen Curricula aufgenommen wird“, erklärt Salzmann.

Frauen sind anders, Gendermedizin muss in das Medizinstudium integriert werden, fordert die Salzburger ÖVP-Abgeordnete Gertraude Salzmann. Foto: Parlament, Ulrike Wieser

Frauen sind anders, Gendermedizin muss in das Medizinstudium integriert werden, fordert die Salzburger ÖVP-Abgeordnete Gertraude Salzmann. Foto: Parlament, Ulrike Wieser

Internationale Zusammenarbeit

Auch international gewinnt die Gendermedizin zunehmend an Bedeutung. So hat die Europäische Union bereits im Jahr 2018 eine Strategie zur Förderung der Geschlechtergleichheit im Gesundheitswesen verabschiedet. Ziel sei es, die Gesundheitsversorgung für Frauen und Männer zu verbessern und die Unterschiede in der medizinischen Behandlung zu verringern.

Die Bedeutung der Gendermedizin wird auch von der WHO unterstrichen. Sie hat eine globale Strategie zur Förderung der Geschlechtergleichheit im Gesundheitswesen verabschiedet. Auch hier geht es darum, die Gesundheitsversorgung für Frauen und Männer zu verbessern und die Unterschiede in der medizinischen Behandlung zu verringern.

Insgesamt zeigt sich also, dass die Bedeutung der Gendermedizin im Medizinstudium und in der medizinischen Forschung zunehmend erkannt wird. Es bleibt zu hoffen, dass auch in Zukunft weitere Fortschritte in diesem Bereich erzielt werden und die Gesundheitsversorgung für Frauen und Männer verbessert wird.