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WIFO sieht „allmähliche“ Erholung

Besonders die Exportwirtschaft leidet unter den hohen Energiepreisen. Dennoch prognostiziert das WIFO eine "allmähliche" Erholung der heimischen Wirtschaft. Foto: istock/1933bkk

Mit einem „Update“ zur mittelfristigen Wirtschaftsprognose für die Jahre 2023 bis 2027 lässt das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO etwas Optimismus aufkommen. Durchlebt Österreich 2023 eine Phase der Stagflation, wird für 2025 der zyklische Höherpunkt mit einem realen Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent erwartet.

 

Maßnahmen mildern die Teuerung

Mit einem BIP +0,3% und einer Inflation von +7,5% durchlebt Österreichs Wirtschaft 2023 eine Stagflationsphase. Zurückzuführen sei dies laut WIFO auf die hohen Energiepreise, die Produktionsmöglichkeiten und die Wettbewerbsfähigkeit reduzieren, insbesondere von weltweit anbietenden energieintensiven Unternehmen. Die davon getriebene kräftige Inflation „führt ceteris paribus zu einem Verlust an Kaufkraft, der den Konsum dämpft. Durch (überwiegend dauerhafte) einkommensstützende fiskalpolitische Maßnahmen werden die negativen Folgen der Teuerung gemildert“, so das WIFO auf seiner Homepage.

 

Exporte leiden unter Energiepreise

Die Exporte leiden demnach durch die Minderversorgung mit russischer Energie (insbesondere Erdgas), die vor allem die europäischen Volkswirtschaften und damit einen Großteil der wichtigsten Handelspartner Österreichs trifft. „Die europäischen Großmarktpreise für Gas und Strom sind zwar seit Oktober 2022 wieder gesunken, das niedrige Preisniveau von 2020/21 wird im Prognosezeitraum aber nicht mehr erreicht und liegt weiterhin über dem Preisniveau in den USA und anderen außereuropäischen Industrieländern. Die Verteuerung von Energie belastet somit auch mittelfristig vor allem die energieintensive Industrie“, so das Institut.

 

Inflation geht weiter zurück

Mit der Entspannung der Lieferketten sowie dem Rückgang der Haushaltstarife für Gas und Strom sollte die Inflationsrate 2024 auf 3,8% zurückgehen und sich bis zum Ende des Prognosezeitraums dem 2%-Ziel der EZB langsam annähern.

 

Arbeitskräftemangel bleibt

Der demografische Wandel wird im Prognosezeitraum den Arbeitskräftemangel verstärken. Die Arbeitslosenquote unterschritt bereits 2022 das Vorkrisenniveau von 2019 und liegt 2027 bei voraussichtlich 5,3%.

 

Schuldenquote sinkt

Trotz umfangreicher fiskalpolitischer Maßnahmen zur Abfederung der Teuerung stabilisiert sich die Budgetdefizitquote mittelfristig bei rund 1,5% des nominellen BIP. Die Schuldenquote sinkt knapp 83% (2020: COVID-19-Krise) auf knapp 68,5% (2027).