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Breite Zustimmung für Erhöhung der Saisoniers um 500 Plätze

Aufatmen in vielen Wintersportorten. Die Saisonierkontingente werden erneut erhöht. Die Branche begrüßt die Entscheidung der Regierung. Foto: istock/Kemter

Die geplante Erhöhung des Saisonierkontingents auf 4.985 Plätze, wie sie von Bundesminister Martin Kocher und Tourismusstaatssekretärin Susanne Kraus-Winkler angekündigt wurde, stößt in der Tourismusbranche auf breite Zustimmung. Die Maßnahme soll ab 1. Jänner 2025 in Kraft treten und wird als wichtige Unterstützung zur Bewältigung des Fachkräftemangels gesehen. (Zur-Sache berichtete)

 

Tourismussparte: „positiver Schritt“

Vertreter aus Tourismus und Wirtschaft begrüßen die Anpassung, sehen aber auch weiteren Handlungsbedarf. Robert Seeber, Obmann der WKÖ-Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft, sieht die geplante Erhöhung als positiven Schritt zur Arbeitskräftesicherung im Tourismus. Angesichts der steigenden Nächtigungszahlen – 136 Millionen von Januar bis Oktober 2024 – sei es essenziell, ausreichend Personal zur Verfügung zu stellen, um die hohe Qualität des österreichischen Tourismus sicherzustellen. Allerdings plädiert Seeber für weitere Maßnahmen, wie die Erhöhung des Überziehungsrahmens in Spitzenmonaten.

Auch Wirtschaftsbund-Generalsekretär Kurt Egger sieht in der Verordnung einen wichtigen Schritt, um den Personalbedarf in der Hochsaison zu decken. „Langfristig braucht es jedoch umfassende Maßnahmen, wie Anreize für Leistungsträger, eine Reform der Arbeitszeitmodelle, die Förderung von qualifizierter Zuwanderung sowie den Bürokratieabbau für Betriebe“, so Egger.

 

Hoteliervereinigung: „Jede Hand mehr ist eine willkommene Hilfe“

Walter Veit, Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), betont, dass die geplante Erhöhung dringend benötigte Entlastung bringt. „Jede Hand mehr, die anpackt, ist eine willkommene Hilfe“, so Veit, weist aber auf das Missverhältnis zwischen offenen Stellen und der Kontingentgröße hin. „Wir könnten das Jahreskontingent von heute auf morgen praktisch dreimal einstellen,“ so Veit. Er fordert daher eine grundlegende Reform des Kontingent-Systems und die Streichung der Obergrenze.

 

500 Saisoniers mehr ab 1.1.2025

Die Anpassung soll nicht nur dem Tourismus zugutekommen, sondern auch der Land- und Forstwirtschaft, die ebenfalls von Fachkräftemangel betroffen ist. Laut Arbeitsministerium können bereits eingebrachte Anträge, die bisher aufgrund ausgeschöpfter Kontingente abgelehnt wurden, ab Bekanntmachung der Verordnung genehmigt werden.

Die Begutachtungsfrist für die Saisonkontingentverordnung 2025 läuft bis zum 16. Dezember 2024. Die Branche hofft, dass die geplanten Maßnahmen nicht nur kurzfristig Entlastung bringen, sondern auch den Grundstein für eine nachhaltige Lösung des Fachkräftemangels legen.